Rezension

Eine Bücherei in einer U-Bahn-Station

Die Bibliothek der Hoffnung -

Die Bibliothek der Hoffnung
von Kate Thompson

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Buch über eine Bücherei in einer U-Bahn-Station in London während des Zweiten Weltkrieges, die es tatsächlich gegeben hat? Das hat schon bei der Lektüre des Klappentextes meine Neugierde geweckt und als ich das Buch erhalten habe, habe ich mich auch sofort darauf gestürzt und es in nur anderthalb Tagen durchgelesen. Mit leichtem Bedauern habe ich Clara und Ruby, aber auch alle anderen verlassen. Am Ende des Romans wird es noch einmal ganz besonders emotional, aber auch vorher gibt es viele Stellen, die mir sehr nahe gegangen sind.
Gut gefallen hat mir auch das Nachwort der Autorin mit den Fotos von der Bücherei und wie sie etwas zur reellen Geschichte dieser Bibliothek schreibt und was von ihr erfunden wurde.
Eine Leihbücherei im East End, die Leute hier sind arm und durch den Krieg wurden sie noch ärmer, aber ein Buch bedeutet so viel - und das hat auch die Bibliothekarin Clara festgestellt. Auch wenn sie immer wieder Widerstand von ihrem Chef bekommt, gibt sie nicht auf und fährt mit ihrer Freundin und Assistentin Ruby die Fabriken mit dem Bücherbus ab, macht Vorlesestunden für die Kinder und berät viele Frauen, denn es sind vor allem Frauen und Kinder, die zu ihr kommen, was die Männer nicht immer gerne sehen. Aber auch Clara hat es nicht einfach, ihr Mann Duncan ist tot, das Verhältnis zu Mutter und Schwiegermutter sehr schwierig. Die quirlige Ruby verbirgt auch ein schweres Trauma und kämpft sich durch, gibt sich stark, für ihre Mutter und auch andere.
Ein unglaublich starkes Buch.