Rezension

Ein weiterer gelungener Klufti-Krimi

Grimmbart
von Volker Klüpfel Michael Kobr

Bewertet mit 4 Sternen

Endlich wieder ein neuer Klufti! Leider war das Buch bei meinem letzten Besuch im Allgäu noch nicht erschienen, so dass ich es wohl oder übel in heimischen Gefilden lesen musste. Das hat der Lektüre aber auch keinen Abbruch getan, da ich finde, dass in diesem Teil das Autorenduo in Sachen Lokalkolorit Abstriche gemacht hat. Statt allgäuer Absonderlichkeiten ging es hier mehr um den kulturellen Zusammenstoß Allgäu Japan, denn Kluftis Sohn Markus heiratet und die japanische Familie residiert für eine Woche bei Kluftingers. Das hat zweifellos Charme, wenn auch einen etwas anderen, gerade als die ersten Klufti-Bände. Ansonsten ist viel gleich geblieben: Kluftinger lässt kaum ein Fettnäpfchen aus und so musste ich sehr oft schmunzeln. In seiner Dienststelle gibt es einen neuen Chef, viel mehr eine neue Chefin und auch mit ihr gibt es einige Kommunikationsschwierigkeiten. Da sie aus Niedersachsen stammt, bietet die Figur gutes Potential für weitere kulturelle Zusammenstöße und Peinlichkeiten. Natürlich gibt es auch wieder einen Fall zu lösen: Im Schloss Grimmbart wurde die Fürstin ermordet. Klufti und sein Team müssen nun mit Adeligen verkehren und das fällt nicht so leicht. Die Ermittlungen haben mir eigentlich gut gefallen, allerdings gab es hier ein Märchenmotiv, das ruhig noch weiter hätte ausgeführt werden können. Gerade gegen Ende des Buches hatte ich außerdem das Gefühl, als sei die Hochzeit weit wichtiger, als die Ermittlungen, was ein bißchen auf Kosten der Spannung ging. Irgendwie geschickt, aber irgendwie auch zu einfach gestaltete sich daher das Finale: Selbstredend musste die Hochzeit eine Rolle spielen und Klufti löst den Fall dann eher per Zufall und ohne sein Team. Das passt zwar zur Reihe, da Klufti ja immer seine Eingebungen hat, aber enttäuscht war ich trotzdem. Mir hat da auf jeden Fall die Spannung gefehlt, aber ein rührseliger Klufti hat das schon beinahe wettmachen können.

Fazit: War Kluftis letzter Fall richtig spannend, war es dieser leider nicht so wirklich, dabei hatte er Potential. Da die Ermittlungen jedoch hinter Markus’ Hochzeit anstehen musste, war gerade das Finale mehr spontan denn spannend. Nichtsdestotrotz ist dies ein guter Teil der Serie, der mich wunderbar unterhalten hat, wenn auch diesmal wenigr Lokalkolorit eingebracht wurde. Zu Lachen gab es aber dennoch genug, dafür ist Klufti einfach zu kauzig und lässt kein Fettnäpfchen aus. Schade, dass ich nun schon wieder so lange auf den nächsten warten muss.