Rezension

Kluftingers 8. Fall

Grimmbart
von Volker Klüpfel Michael Kobr

Ausgerechnet sein Erzfeind Dr. Langhammer bittet den Kommissar Kluftinger, im Schloss nach dem Rechten zu sehen - und dort findet sich die Leiche der Baronin, gekleidet und positioniert nach dem Modell eines alten Familienportraits. Wer hatte ein Motiv zum Mord - ihr Ehemann, der so verstört wirkt, das Verwalterpaar, mit dem es ständig Streit gab, einer der Besucher aus dem Gästehaus? Und was hat der Mord mit der Familiengeschichte zu tun?

Kluftingers Ermittlungen sind nicht einfach. Wie immer gibt es die üblichen Reibereien im Team, doch da ist auch die neue Chefin, die ihnen auf die Finger schaut. Und auch privat gibt es viel zu regeln: Kluftis Sohn Markus möchte seine Freundin Yumiko heiraten, und eine große Hochzeit erfordert viel an Vorbereitung. Die kulturellen Differenzen zwischen den Eltern von Bräutigam und Braut machen das nicht leichter. 

Die Krimis um den kauzigen Kommissar Kluftinger zeichnen sich neben der Handlung um die Ermittlungen auch durch Schilderungen des Privatlebens aus. Zu Hause ist Klufti egozentrisch, benimmt sich kindisch und stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste. In diesem Band ist es der mehrtägige Besuch von Yumikos Eltern, der Anlass zu allerlei komischen Szenen gibt. Die Missverständnisse aufgrund von unterschiedlichen Sprachen und Kulturen sind unterhaltsam. Und in jedem Band ist es dann erstaunlich, wie der zu Hause so unfähige Klufti zu Hochform aufläuft, wenn es um seinen Beruf geht: Hier zeigt er genaue Beobachtung, ein feines Gespür und eine gute Kombinationsgabe. Mit diesen Stärken löst Klufti jeden Fall. Und der Leser, der sich so sehr über ihn amüsiert hat, muss seinen Hut ziehen vor so viel Kompetenz.