Rezension

Ein wunderschönes und fesselndes Buch mit tollem Setting!

Like Ice We Break -

Like Ice We Break
von Ayla Dade

„Um mich herum ist nichts außer endlose Weite der Aspen Highlands, weißes Schneegestöber und dunkelgrüne Tannen. Ich wünschte, das Licht könnte auch mich erreichen. Mich leuchten lassen wie ein Blatt Papier, das man vor eine Glühbirne hält. Aber das geht nicht. Ich bin eine dunkle Mauer.“ (S. 62)

"Like Ice We Break" war das erste Buch von Ayla Dade, das ich gelesen habe. Ich erinnere mich, dass ich das erste Buch ("Like Snow We Fall") der Trilogie leider verkauft habe und so gar nicht in den Genuss des wundervollen Schreibstils der Autorin gekommen war. Desto glücklicher war ich, als das Bloggerportal diese tolle Geschichte zum Lesen ermöglichte. Und ja, der vierte Band "Like Shadows We Hide" ist schon angefragt.

In der Geschichte geht es um Gwen, die an der i-Skate gekündigt wird. Verständlicherweise ist sie wie vor den Kopf gestoßen, denn der Grund ist folgender: Die iSkate möchte keine weitere Einzelläuferin, sondern ein Paar, das auf dem Eis alles gibt. Das widerstrebt Gwen, denn sie sieht sich nicht im Paarlaufen. Verständlich, denn sie hat immer fleißig geübt und das, wofür sie gelebt hat, wird in alle Winde zerstreut. Und jetzt soll es Paarlauf sein? Never. Da macht sie nicht mit. Doch es gibt nur diese eine Chance - wäre da nicht Oscar, dem sie auf der Party mehr als blöd gekommen ist und der sie und ihre Art ablehnt. Wäre da nur nicht das unerwünschte Prickeln, das beide verspüren. Der Eislauf und die Achterbahn der Gefühle auf Schneeflocken beginnt ...

Anfangs hatte ich kurzweilig meine Probleme mit dem Schreibstil, vor allem dann, als Oscar ins Spiel kam. Der Satz "Sie will mich so hart", ist mir im Gedächtnis geblieben und ja, es ist Jugendsprache und in diesem Genre üblich. Ich habe zwar Young Adult geschrieben und schreibe auch hin und wieder an meinem New Adult Projekt, finde die Jugendsprache aber teilweise wirklich befremdlich. Das Wort hart ist in diesem Sinne ein sehr. Sie will mich so sehr. Und ich wollte dieses Buch so sehr. Trotz der Jugendsprache habe ich das Buch nicht beiseite gelegt, da ich Oscar - aber auch Gwen von Anfang an sympathisch fand und wissen wollte, was sich zwischen den beiden entspinnt und welche Geschichte sie mir erzählen wollen. Der Schreibstil wurde auch von Seite zu Seite besser und ich liebe die Art wie Ayla schreibt. Manchmal ist dieser mit Metaphern geschmückt und von den Beschreibungen von Ort, Wetter und überhaupt Aspen, einfach ein Traum. Was ist das bitte für eine romantische Stadt im Schnee? Darf ich mich dorthin beamen? Und das, obwohl ich Schnee hasse. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass ich gerade als Mäuschen mit dabei bin und alles beobachten kann - einfach alles live miterlebe. Ob die Zeit in der Scheune oder kurz vor den Proben, alles war realistisch gestaltet und ich konnte immer mitfiebern - auch wenn es um Oscar und Gwen ging. Da habe ich dann noch mehr mitgefiebert - einfach nur schön!

Oscar kommt von der Straße, Gwen wuchs immer behütet auf. Zwei absolute Gegensätze, doch im Herzen wollen beide dasselbe. Ihren Traum leben und einem anderen Herzen Liebe schenken. Und gerade die beiden Gegensätze machen das Gespann so unheimlich faszinierend und spannend. Jeder kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Man bekommt Einblicke in Oscars früheres Leben und Bruchstücke auch aus dem Leben von Gwen mit, in dem ihr Vater die Trainerrolle für sie übernimmt. Das führt oft zu Spannungen zwischen den beiden und wenn ich ehrlich bin, ist ihr Vater ein echtes Arschloch! Aber finde es selbst heraus, warum ich so über ihn denke. Auch Oscars dunkle Vergangenheit wird zur eiskalten Gegenwart und der Plottwist sorgt für Abwechslung und prickelnde Spannung. Das hätte ich nicht erwartet, nachdem die romantischen Szenen zwischen den beiden Protagonisten für Bauchkribbeln und ein Lächeln in meinem Gesicht gesorgt hatten. Die Momente, die Seiten, auf denen sich alles nur um die beiden drehte, waren wie zwei Herzschläge im Einklang - einfach wunderschön und fesselnd. 

Die Geschichte sollte man definitiv genießen und nicht auf Eis legen - es lohnt sich!