Rezension

Zwei zerbrochene Seelen, die zusammen weniger allein sind

Like Ice We Break -

Like Ice We Break
von Ayla Dade

Bewertet mit 5 Sternen

Band 1 der Winter Dreams Reihe von Ayla Dade hab ich sehr geliebt. Band 2 war nicht ganz so, wie ich mir erhofft habe.
Aber jedes Mal hab ich das Gefühl, nach Hause zu kommen und jedes Mal berührt es mich aufs Neue, ein anderes Pärchen zu begleiten.
Auch Gwen und Oscar machen da keine Ausnahme.
Die beiden sind etwas ganz Besonderes, auch wenn Ayla Dade hier manchmal etwas zu theatralisch wird.

Man sagt, die ersten Worte in einer Geschichte müssen dich sofort packen.
Nun, das taten sie hier nicht. Stattdessen musste ich einfach nur mit den Augen rollen, weil es so klischeehaft war.
Aber es war nur der Anfang, kurze Zeit später war ich so ergriffen und bewegt.
Wie macht diese Frau das nur?
Im einen Moment willst du ihr an den Hals springen und im nächsten ,willst du sie zu Boden ringen, weil du ein Ventil für deine Emotionen brauchst.
In diesem Band geht es um Gwen und Oscar.
Die gute Gwen ist uns ja schon vorher begegnet. Nicht unbedingt im positiven Sinne.
Sie ist verdammt schwierig ein Wirbelwind auf zwei Beinen, melancholisch, zerbrechlich und dabei auch noch sehr warmherzig. Das heißt, wenn sie Emotionen denn mal zulässt.
Ich mochte Gwen sofort. Vielleicht weil sie gebrochen und trotzdem wahnsinnig leidenschaftlich ist. Man spürt dieses Feuer in ihr wahnsinnig intensiv.
Und dann sind da diese stillen und leisen Momente, die dich zu Boden ringen und zu Tränen rühren.
Oscar ist da ein ganz anderes Kaliber. Wobei, so ganz stimmt das nicht.
Beide haben mehr gemeinsam, als sie denken. Und dabei geht es sicher nicht darum, dass sie nicht aus der Upperclass sind.
Sie verströmen so viel Einsamkeit und Sensibilität. Da ist eine Verlorenheit und Sehnsucht, die mehr erzählen, als Worte es je könnten.
Und dann trifft man auch auf liebgewonnene Charaktere. Besonders Harper, aber auch Paisley. Vor allem Paisley. Da ist so viel Leben, so viel Adrenalin und Fülle. Das ich gar nicht weiß, wohin mit meinen Emotionen.
Sie drohen mich zu ersticken und gleichzeitig will ich so viel mehr davon.

Auch wenn Ayla Dade hier manchmal etwas zu theatralisch und dramatisch wird, so war es mir niemals zuviel.
Was vor allem daran liegt, dass diese Geschichte so viel Gefühl und Melancholie in sich trägt.
Dabei geht es längst nicht nur um eine Lovestory. Es ist so viel mehr.
Ankommen. Loslassen. Sich neu erfinden.
Besonders die Hintergründe von Gwen sind sehr präsent. Und gerade das ging mir unglaublich nahe.
Weil es Themen sind, die nicht selten vorkommen und gleichzeitig totgeschwiegen werden. Aber es ändert nichts daran, dass sie da sind. Dass sie Einfluss nehmen.
Auf dein Leben und auch auf dein Umfeld.
Oscars Hintergrund war ebenso heftig. Wenn auch anders.
Seine innere Zerrissenheit und Zweifel konnte ich so gut nachvollziehen.
Was bringt es dir, wenn sich dein Leben ändert, wenn dir deine Vergangenheit am Hintern klebt?
Wie sollst du frei sein,wenn du immer wieder ausgebremst wirst?

Und dann ist da die Liebe zum Eis.
Die so leidenschaftlich, sehnsuchtsvoll und intensiv ist, dass du dich am liebsten selbst aufs Eis begeben würdest.
Hier herrscht so viel Chaos und Schmerz und trotzdem ist da so viel Empfindsames.
Gwen und Oscar haben mich wahnsinnig berührt. Weil sie kaputt und zerbrochen sind und jeder für sich nach einem Ausweg sucht.
Es wird ordentlich dramatisch und auch die Tragik kommt nicht zu kurz.
Es gab Momente, da sind mir die Tränen in die Augen geschossen und ich wusste nicht, wie das passieren konnte.
Am Ende ging mir alles etwas zu schnell.
Ich hätte es mir noch detaillierter gewünscht, auch wenn das wichtigste gesagt wurde.
Schlussendlich konnte mich Ayla Dade wieder absolut begeistern und vermutlich muss ich jetzt Band 4 direkt hinterherschieben.

Fazit:
Zwei zerbrochene Seelen, die zusammen weniger allein sind.
Im dritten Band der Winter Dreams Reihe geht es um Gwen und Oscar.
Ich liebe diese beiden so sehr.
Sehr theatralisch und dramatisch, aber diese Story hat so viel Gefühl, dass es mich schlichtweg umgehauen hat.
Unbedingt lesen. Ich werde jetzt wohl direkt Band 4 lesen müssen.