Rezension

Schwierige Themen vor traumhafter Kulisse

Like Ice We Break -

Like Ice We Break
von Ayla Dade

Bewertet mit 4 Sternen

Gwen und Oscar sind eigentlich Einzelläufer, doch um es an die Spitze des Eiskunstlaufes zu schaffen, müssen sie sich als Paar zusammen tun und lernen einander bedingungslos zu vertrauen. Etwas, das besonders Gwen sehr schwer fällt. Beide sind es gewohnt für sich selbst zu kämpfen, beide haben dunkle Geheimnisse, die sie einzuholen drohen und alles zerstören könnten, was ihnen wichtig ist!

Wie auch in den Vorgängern liebe ich wieder das Setting: das winterliche, verschneite Aspen kurz vor Weihnachten, Lichterketten, Tannenbäume, der zugefrorene See, die Kulisse der Rocky Mountains. Die Atmosphäre der Kleinstadt, in der sich alle kennen ist einfach herzerwärmend und schön. Und das obwohl so ernste und schwierige Themen behandelt werden. Diese könnt ihr gerne in der Triggerwarnung nachlesen, da sie massiv spoilert. Die damit verbundenen Emotionen sind unfassbar gut beschrieben und greifbar, so dass einem immer wieder das Herz zerfetzt wird - ein wirklich nervenaufreibendes Wechselbad der Gefühle. Vor allem auch, weil wir die Geschichte aus den Perspektiven von Gwen und Oscar erleben dürfen.

Was Oscar betrifft bin ich doch ein wenig zwiegespalten. Er ist auf der Straße aufgewachsen, hat aber kürzlich den Sprung in die High Society Aspens geschafft und dementsprechend also das große Los gezogen. Dennoch finde ich die Umstände, welche dazu geführt haben schon irgendwie „komisch“. Außerdem spricht er über die Reichen, vor allem reiche junge Frauen oft ziemlich abwertend. Auch Gwen gegenüber ist er manchmal sehr abweisend, was natürlich Gründe hat. Andererseits kann er aber auch sehr süß und zuvorkommend sein und versucht das Richtige zu tun. Insgesamt wirkt er so, als wäre er in seinem neuen Leben noch nicht angekommen und müsste erstmal seinen Platz dort finden.

Gwen ist eine sehr anstrengende Person, die sich oft merkwürdig verhält. Auch das passiert aus einem Grund, denn ich nicht näher erläutern möchte (Triggerwarnung beachten!). Auf mich wirken diese Beschreibungen sehr authentisch und erschreckend. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie sich jemand fühlen muss, dem es ähnlich geht…

Besonders gut gefallen hat mir auch, dass die Protagonisten aus den ersten beiden Bänden sowie andere lieb gewonnene Charaktere immer wieder eine Rolle spielen. Ich bin schon sehr gespannt auf den finalen Teil, in dem es endlich um Harper gehen wird!