Rezension

Eine Brücke, zwei Königreiche, drei Helden

Die Brücke der Gezeiten 1 - David Hair

Die Brücke der Gezeiten 1
von David Hair

Bewertet mit 4 Sternen

Die Brücke der Gezeiten – entworfen und gebaut, um den Handel und die Verständigung zwischen zwei großen Reichen zu fördern, missbraucht für einen Krieg, der den Glauben und den Machtanspruch des Kaiserreiches ausdehnen sollte. Zum dritten Mal wird die Brücke aus dem unbezwingbaren Meer auftauchen und der Kaiser rüstet zum dritten Kriegszug. Doch das Schicksal liegt diesmal nicht in den Händn der Mächtigen, sondern bei drei unscheinbaren Helden: einem Magus, der durch die Prüfung gefallen ist, einem jungen Krieger auf der Jagd nach der ihm gestohlenen Braut und einer Spionin, die nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist.

Ein vielversprechender Auftakt zu einer Fantasy-Saga, in der mal nicht Dämonen und Drachen die Gegner sind, sondern der verstörend realistische Machthunger und Fanatismus eines weißenVolkes (dem Kaiserreich) gegen ein schwarzes Volk. Ein hoher Wiedererkenungswert liegt nicht nur in geschichtlichen Ereignissen, sondern auch in der Weltgestaltung. Ob es sich um die Götter und Glaubenspraktiken des schwarzen Volkes handelt, die an Indien und den Hinduismus erinnern, oder weniger handlungsrelevante Anspielungen, wie Machiavellis „Der Fürst“ hier zu Manellos „Der Kaiser“ wurde.

Gerade der letzte Punkt ist für mich ein wesentlicher Reiz des Buches. Außerdem sind es starke, sympathische Figuren, die keine Superhelden oder gebrochene alte Krieger sind, die sich erneut beweisen müssen, sondern junge Männer, die gegen ihren Willen in Machenschaften hineingezogen werden, die sie gar nicht überblicken können. Charaktere, die wachsen müssen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!