Rezension

Eine gelungene Fortsetzung

Düstergrab
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

Der neueste Krimi mit Frida Paulsen führt uns zunächst an das Grab von Fridas Schulfreund, an dem just am Tag nach der Beerdigung offensichtlich manipuliert worden ist. Als man das Grab und den Sarg öffnet, findet man die sorgfältig zurechtgemachte Leiche eines jungen Mädchens. Noch größer ist der Schreck, als man die Tote als jenes Mädchen identifiziert, das gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester vor vier Jahren aus dem Haushalt der Pflegeeltern geflüchtet ist. Die Vermisstenakte ist einer jener Cold Cases, die nun Bjarne Haverkamp, Livs ehemaliger Kollege, als nunmehriger Mitarbeiter des Cold Case-Teams in Kiel, bearbeiten soll. Fieberhaft wird nun abermals nach der anderen Zwillingsschwester Sophie gesucht. Lebt sie noch?

 

Während der Suche nach Sophie gerät ein Ehepaar, das der Glaubensgemeinschaft der Hutterer angehört, in den Fokus der Ermittler.

 

Gleichzeitig wird Bootz, der wortkarge Ermittler und Nachfolger Haverkamps an Livs Seite, direkt vor der PI niedergeschossen. Ein Racheakt? Zufall? Hat die Kugel Liv gegolten? Und warum handelt es sich bei der Waffe um ein Beweismittel, das eigentlich in der Asservatenkammer verwahrt sein sollte? Fragen über Fragen, die das Vertrauen der Polizisten zueinander stark erschüttern. Gibt es einen Maulwurf unter ihnen?

 

Meine Meinung:

 

Wie wir es von Romy Fölck gewöhnt sind, sind einfache Krimis ihre Sache nicht. Schon allein das Verschwinden und die Suche nach den Zwillingen füllt einen ganzen, dichten Handlungsstrang in diesem Krimi. Da kommt es mit dem Attentat auf Bootz noch viel dicker. Die Ermittler kommen kaum zum Essen oder Schlafen, sind ziemlich am Limit und müssen sich Gedanken darüber machen, ob Nick Wallner, der Chef Dreck am Stecken hat. Ein ziemlich komplexer Plot, der sowohl Polizisten als auch Leser in die eine oder andere Sackgasse manövriert.

 

Trotzdem kommt das Privatleben von Liv und Bjarne, der nun mit Sonja sein Glück versuchen will, nicht zu kurz.

 

Das Tempo ist hoch. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wer erstens die kleinen Lilly ermordet hat und zweitens wer auf Bootz geschossen hat. Beide Auflösungen sind schlüssig, wenn auch nicht gleich ersichtlich.

 

Schön zu lesen ist, dass der familiäre Zusammenhalt rund um Liv so toll ist.

 

Fazit:

 

Eine fesselnde Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.