Rezension

Voller Überraschungen

Düstergrab
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

Irrtümlich dachte ich, bei „Düstergrab“ handelt es sich um einen stand alone Krimi. Tatsächlich ist es aber der 6. Band einer Reihe. Auch ohne Vorkenntnisse gelang es mir mühelos, mich in der Geschichte zurechtzufinden und ich habe die liebenswerten Charaktere schnell in mein Herz geschlossen. 
Seien es die Kommissare Frida und Bjarne, die Privatdetektivin Jo oder Fridas Eltern. Dieser Krimi bringt eine Menge sympathische Personen mit und schafft somit einen guten Ausgleich zu den grausamen Gewalttaten, die hier stattfinden. 
Auch das norddeutsche Setting und die ländliche Gegend haben mir sehr gut gefallen. 

Romy Fölck serviert ihren Lesern nicht nur einen Kriminalfall, sondern gleich zwei. Beide stehen sich in ihrer Undurchsichtigkeit um nichts nach. 
Zum einen wird die Leiche eines jungen Mädchens in einem frischen Grab gefunden. Gekleidet ist sie sonderbar altmodisch. Bei dem Teenager handelt es sich um keine Unbekannte. Vor vier Jahren ist sie gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester spurlos verschwunden. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Ist die Schwester noch am Leben?
Gleich zu Beginn der Ermittlungen kommt es zu einem tragischen Zwischenfall. Auf Fridas Kollegen Leonard wird auf offener Straße geschossen. 
Hängen die beiden Fälle vielleicht zusammen?
Bei den verschwundenen Zwillingen fand ich besonders interessant, dass die Leiche in einer Garderobe der Hutterer gekleidet war. Von den Hutterern (eine Art Amish people) hatte ich vor diesem Buch noch nichts gehört und fand die Infos deswegen faszinierend. 

„Düstergrab“ ist ein sehr vielschichtiger und dadurch kurzweiliger Krimi. In beiden Fällen gibt es mehrere Verdächtige, die in Frage kommen. Die Ermittlungen scheinen immer wieder in Sackgassen zu geraten. 
Die Autorin lässt sich bis zum Schluss nicht in die Karten schauen. Während ich bei dem Fall um den Heckenschützen meine Vermutungen hatte (die sich allerdings als falsch entpuppten), wusste ich bei dem ermordeten Mädchen bis zuletzt nicht, wer der Täter ist und hatte auch nicht wirklich eine Theorie. 
Die Auflösung kam als große Überraschung und ich fand den show-down richtig heftig und spannend. 

Dieser Krimi hat mir super gut gefallen. Ich bin sehr gespannt, wie es in Fridas Leben weitergehen wird, da sie sich gerade an einer Wegkreuzung befindet. Die Zeit bis zum Erscheinen des nächsten Falls werde ich ich dafür nutzen, die Fälle 1 bis 5 zu lesen.