Rezension

Eine Gemeinde. Ein Glaube. Ein Geheimniss von schrechlichem Ausmaß...

Gated - Die letzten 12 Tage - Amy Christine Parker

Gated - Die letzten 12 Tage
von Amy Christine Parker

Inhalt: Lyla Hamilton lebt zusammen mit ihren Eltern in einer abgelegenen Siedlung namens Mandrodage Meadows. Der Kontakt außerhalb der Gemeinde ist verboten, die Bewohner kapseln sich von der Außenwelt ab, leben ein einfaches und natürliches Leben. Die Siedlung ist etwas besonders, da ihre Bewohner auserwählt sind... Pioneer der Anführer erhält von den sogenannten Brüdern Visionen, die ihn das Ende der Menschheit sehen lassen. Nur die Auserwählten, die im Kreise der Siedlung aufwachsen und leben, werden vom Untergang verschont. Um dies zu gerwährleisten, wurde ein Silo unterhalb von Mandrodage Meadows erbaut, in dessen Schutz sich die Bewohner in 5.Monaten einschließen werde. Sind die Türen einmal geschlossen, kommt niemand mehr herein oder heraus. Erst nach 5.Jahren wird die Welt wieder bewohnbar sein. Versammlungen, Übungen, Bestrafungen und nächtliche Sirenen bestimmen den Alltag der Bewohner von Mandrodage Meadows , die wie Gefangene leben und Pioneer bedingungslos ergeben sind. Doch plötzlich droht das Ende viel schneller als erwartet und es bleiben nur noch 12.Tagen bis zur Apokalypse. 12.Tage in Freiheit und an der Oberfläche. 12.Tage um das Leben zu leben. Die letzten freien Tage muss Lyla mit Schießtraininig an der Oberfläche überstehen. Denn sobald den anderen Menschen klar wird, dass die Welt untergeht, werden sie Zuflucht in der Siedlung suchen, doch es ist nicht genug Platz...die anderen Menschen sind nicht auserwählt. Sie müssen sterben. In diesem Chaos und ihrer letzten Zeit oberhalb der Erde lernt Lyla einen Jungen von außen kennen: Cody. Durch ihn fängt Lyla an zu hinterfragen und zu denken. Sie merkt, wie sehr die Gemeinde gefangen statt behütet ist und wie stark man unterdrückt wird. Je mehr Lyla nachforscht, desto schockierender ist die Wahrheit die sich langsam und Stück für Stück offenbart. Auflehnen kannst du dich, aber wirst du auch entkommen?

Aus dem Buch:

Zusammen schauen wir uns weiter die Sterne an. Der Himmel ist übersät davon....ich weiß...dass es mir Hoffung macht, zu einem solchen Himmel aufzuschauen. Wenn ein Himmel, der so dunkel ist, so voller Licht sein kann, dann gilt das vielleicht auch für diese Welt...

Meine Meinung:

-Gated, die letzten 12.Tage-

Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt und nicht mehr losgelassen, die Autorin hat ein Händchen für Spannung und Thrill bewiesen. Die Untergangsstimmung wurde Seite für Seite immer intensiver, sodass ich selbst das Gefühl hatte-ein Mitglied der Siedlung zu sein und in absehbarer Zeit unter Erde Schutz suchen zu müssen. Doch beginnen wir nochmal am Anfang.

Gleich zu Anfang des Buches finde wir uns im Schießtrainung wieder, hier lernen wir die 17.Jährige Lyla Hamilton kennen. Lyla lebt zusammen mit ihren Eltern und 19 anderen Familien in Mandrodage Meadows, einer streng abgeschotteten Gemeinde/Siedlung. Das Leben dort ist sehr behütet, der Alltag wird von Versammlungen, Regeln und harten Strafen gepägt. Einer Person hat jeder folge zu leisten, nur eine Person hat das sagen und Macht und diese Personen leitet, dies ist auch bis zu Ende hin gedacht.

Diese Person ist Pioneer, der charismatische und undurchsichtige Anführer der Siedlung. Pioneer hat angeordnetn das jeder Bürger der Gemeinde sich auf den Weltuntergang vorbereiten muss, jeder muss sich verteidigen können. Im Gegensatz zu ihren Freunden fällt es Lyla sehr schwer, diesen Befehl auszuführen.

Sie möchte keine Gewalt anwenden und rückt damit ins Augenmerk von Pioneer und dies wird nach und nach immer gefährlicher, denn auflehnen gibt es nicht. Niemals!

Die Geschichte wird von Layla aus der Ich-Perspektive geschildert, sodass man gute Einblicke in ihre Gefühlswelt und das Geschehen erhält. Dabei erfährt man schon auf den ersten Seiten, dass sie sich nicht mit den Anweisungen von Pioneer wohlfühlt und nur äußerst schwer und unter Drohungen umsetzen kann. Man merkte schnell, dass Layla nicht zufrieden ist, wie sie nach außen hin den Eindruck machen möchte. Ihre Gefühle, ihre innere Zerrissenheit und ihre Bedenken konnte man durch die eindringliche Erzählweise sehr gut nachvollziehen.

Amy Christine Parker gibt einen authentischen Einblick in das Leben einer Glaubensgemeinschaft, die einem Führer und dessen Visionen folgt. Dies ist ein wichtiges Thema, dass auch in der reelen Welt immer wieder für aufsehen sorgt und unglaublich gut von der Autorin umgesetzt und behandelt worden ist.

Was mir auch sehr gut gefallen hat war die Ortsbeschreibung, die Szenerie wurde dabei gar nicht so detailhaft beschrieben trotzdem hatte ich immer ein perfektes Bild vor Augen, wusste immer wo ich mich befinde und war...

Toll war für mich vorallem die Entwicklung von Lyla, da diese sehr eindrucksvoll und überzeugend geschildert worden ist. Am Anfang ist sie eine von vielen und folgt ihrem Anführer. Doch ihre Begegnung mit der realen Welt ausgelöst durch das kennenlernen mit Cody, ihre widersprüchlichen Gefühle und Eindrücke und die letzendliche Umkehr ihrer eigenen Überzeugungen das zerschmetteren ihrer bisherigen Welt, waren faszinierend zu verflogen und zu lesen. Die Seiten flogen bei mir dadurch nur so dahin und ich konnte mich irgendwann gar nicht mehr vom Buch losreißen, weil ich unbedingt wissen wollte was nun passiert und wie es mit Lyla weitergeht.

Ein spannungsgeladenes Buch mit einer tollen Protagonistin,

die wir auf ihrem Weg zwischen Sein und Schein begleiten...wirklich toll!