Rezension

Mitreißend und packend!

Gated - Die letzten 12 Tage - Amy Christine Parker

Gated - Die letzten 12 Tage
von Amy Christine Parker

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Die 17-jährige Lyla lebt mit ihren Eltern und 19 anderen Familien in Mandrodage Meadows, einer kleinen Gemeinde, die sich gemeinsam auf den bevorstehenden Weltuntergang vorbereitet. Denn ihr Anführer, der charismatische Pioneer, der sie auserwählt hat, ist sich sicher, dass dieser in 3 Monaten naht. Alle glauben und folgen ihm bedingungslos, bis die Außenwelt misstrauisch zu werden scheint. Pioneer ist sich sicher: Die letzten 12 Tage stehen bevor. Doch Lyla, deren Weltbild durch Cody, einen Jungen von außerhalb, deutlich ins Wanken geraten ist, beginnt sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Pioneer aber will unbedingt verhindern, dass Lyla andere mit ihrem Denken ansteckt und so gerät Lyla unweigerlich in Gefahr-denn Pioneer ist scheinbar zu allem bereit…

Meine Meinung:

Das Cover gefällt mir richtig gut, der schwarze Rand, der ins Bild zu fließen scheint, vermittelt etwas Bedrohliches und steht in einem guten Gegensatz zu dem goldenen Licht in der Mitte. Man sieht ein Mädchen im Wald, das mit dem Rücken zum Betrachter steht und ich fand, dass das Buch zu einer Dystopie passt und mal etwas anderes als die ständig zu sehenden Gesichter ist.

Denn ich war der Überzeugung, dass es sich bei „Gated-Die letzten 12 Tage“ um eine Dystopie handelt, ein totaler Irrtum, wie sich herausstellt. Pioneers absolute Macht und das willenlose Gehorchen der Gemeinde hatten zwar Ähnlichkeit mit einem Regime, wie es in Dystopien dargestellt wird, jedoch spielt das Buch mehr oder weniger in der aktuellen Zeit. Nach und nach zeigt sich, dass es sich bei den Menschen in Mandrodage Meadows mehr um eine Sekte handelt und Pioneer der Kopf dieser ist. Diese Idee fand ich sehr interessant, ist sie mal etwas Neues, und das Leben in der Sekte wurde sehr gut dargestellt.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Lyla, die sich schon zu Anfang ein bisschen von den anderen zu unterscheiden scheint, sich nicht ganz so sicher ist, ob Pioneer immer das Richtige tut. Ihre Gedanken und Gefühle wurden sehr gut dargestellt und man hat gut den Zweispalt mitgekommen, in dem sie steckt, als sie Cody zum ersten Mal begegnet. Denn dieser ist ihr nicht nur überaus sympathisch, er scheint auch nicht „böse“ zu sein, wie Pioneer es von den Außenstehenden behauptet, und Cody kann ihr auch einige schreckliche Dinge über Pioneer sagen, die dieser verschwiegen hat. Cody mochte ich sehr gerne, er ist lustig, selbstbewusst und gleichzeitig nicht so arrogant und aufdringlich, wie manch andere männliche Charaktere.

Zwar habe ich mich zwischenzeitlich schon gefragt, wie man auf Pioneer reinfallen kann, da mir die „Funktionsweise“ von Sekten ziemlich abstrus war, aber in „Gated-Die letzten 12 Tage“ wird dies sehr gut dargestellt. Lyla ist ein Mädchen, mit dem man sich sehr gut identifizieren kann, und meistens konnte man deshalb ihre Handlungen auch sehr gut nachvollziehen. Durch den jugendlichen Schreibstil wirkt es auch, als würde sie selbst erzählen, und man fiebert wirklich mit ihr mit. Die Handlung ist sehr fesselnd und actionreich, besonders gegen Ende, und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Sehr gut haben mir auch die Nebencharaktere wie Lylas Versprochener Will oder ihre beste Freundin Marie gefallen. Von Will war ich zwischendurch zwar echt enttäuscht, aber man kann sein Handeln halt auch einfach nachvollzeihen, sodass man es ihm verzeiht, vor allem, da er mir zu Beginn des Buches sehr sympathisch war. Marie hingegen mochte ich aufgrund ihrer manchmal sehr quirligen und auch mutigen Art sehr gerne-nur wie es für sie endet, fand ich echt fies!

Fazit:

„Gated-Die letzten 12 Tage“ bietet einen interessanten Einblick in das Leben in einer Sekte und zusätzlich durch die Zitate berühmter Sektenoberhäupter zu Anfang mancher Kapitel hat man erfahren, wie die Anführer solcher Sekten denken-teilweise echt krank! Gleichzeitig gibt es tolle Charaktere und eine sehr actionreiche Handlung-ich finde das Buch wirklich lesenswert, vor allem für Jugendliche ab 14 und auch für Erwachsene. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Punkten.