Rezension

Etwas zu romantisch

Crossroads
von Michelle Raven

Der gemeinsame Campingausflug sollte für Warren Harper eigentlich eine Gelegenheit sein, die Beziehung zu seiner 7-jährigen Tochter Emma wieder zu vertiefen, mehr Zeit mit ihr zu verbringen und mehr Vater für sie zu sein. Doch mitten in der Nacht verschwindet Emma und niemand kann ihm helfen, sie zu finden. Nicht einmal die Polizei, hat die doch gerade alle Hände voll damit zu tun, zwei entflohene Sräflinge wieder einzufangen. Warrens letzte Chance ist die zurückgezogen lebende, menschenscheue Angel Burns, die sich schließlich bereit erklärt, Warren mit ihrem Suchund Moonlight zu helfen.

Obwohl der Ex-Soldat krank vor Sorge ist und die Hundeführerin Angel kein Interesse daran hat, sich mit einem Mann einzulassen, entsteht zwischen den beiden bald mehr als Sympathie. Ich mag romantische Thriller, das tue ich wirklich. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Vater, der fürchten muss, dass sich seine siebenjährige Tochter in den Händen von zwei Schwerverbrechern befindet, sich die Zeit nimmt, sich zu verlieben. Dieser Aspekt erschien mir dann doch unwahrscheinlich oder - noch schlimmer - lässt Warren wie genau den Rabenvater erscheinen, der er eigentlich nicht sein wollte. 

Der Plot ist größtenteils spannend und ständige Perspektivewechsel sorgen immer wieder für Cliffhanger. Zwischendurch gab es immer wieder Durststrecken, bei denen für meinen Geschmack zu viel Tempo rausgenommen wurde. Für einen Thriller mit diesem Thema ist mir der Romantikaspekt auch einfach zu präsent, was die Geschichte leider in die Unglaubwürdigkeit driften lässt. Etwas schade finde ich auch, dass der Klappentext schon so viel vorweg nimmt. 
Fazit: Ein durchaus spannender, emotionaler Thriller mit etwas zu hohem Romantikanteil und stellenweise vorhersehbarer Handlung.