Rezension

Feuerwerk der Gefühle

Sturmmädchen -

Sturmmädchen
von Lilly Bernstein

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover zeigt ein junges Mädchen. Es blickt zurück. Und wirkt gehetzt.

Die Handlung spielt in den Jahren 1938 bis 1940 in einem kleinen Eifeldorf, nahe der Stadt Monschau. Eine Zeit, die ich nie erleben möchte.

Das Buch beginnt mit dem Prolog im Mai 1933. Im Perlenbachtal treffen sich die drei Freundinnen Elli, Käthe und Margot. Als die grölende Hitlerjugend sie provoziert schwören sie sich: „Eine für alle und alle für eine“.

Käthe wohnt mit Ihren Eltern und Brüdern im Dorf. Elli kommt aus ärmlichen Verhältnissen, hatte Kinderlähmung. Ein verkrüppeltes Bein blieb zurück. Sie lebt mit ihrer Mutter auf dem Grundstück eines reichen Bauern. Margot, die Tochter wohlhabender jüdischer Eltern, kommt nur in den Ferien und an Sommerwochenenden in die Eifel.

Fünf Jahre später haben sich die Zeiten dramatisch verändert. Die Nazis sind an der Macht. Angst und Schrecken hat sich unter den Menschen verbreitet. Margot, die Jüdin will heiraten und hat ihre Freundinnen eingeladen. Doch die Politik hat einen tiefen Riss in die Freundschaft gezogen. Käthe, ihre Eltern, ihre Brüder sind von der Ideologie der braunen Partei begeistert und haben sich ihnen zugewandt. Eine düstere, menschenfeindliche Zeit beginnt. Margot, das jüdische Mädchen bekommt mit ihrer Familie das ganze verbrecherische Handeln der Nazis zu spüren. Einschüchterung, Verleumdung und Repression. Elli, die im Dorf nur Hinkemädchen genannt wird steht zwischen ihnen. Sie wuchs behütet auf und will es allen recht tun und ist immer hilfsbereit. Aber auch naiv. Kann sie Margot helfen?

Lilly Bernstein erzählt in einer bildlichen Sprache, die mich sofort gefangen nahm. Sehr sachlich aber doch so, dass sie Emotionen bei mir weckte und ich öfter den Tränen nahe war. Es war das erste Buch, das ich von der Autorin las. Es wird bestimmt nicht das Letzte sein. Gern empfehle ich dieses wunderbare Buch weiter.