Rezension

Kriminalität im Netz

R.I.P. - Yrsa Sigurdardóttir

R.I.P.
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nachdem zwei Jugendliche auf grausame Weise getötet werden und Bilder der Opfer an alle Snapchat-Freunde geschickt werden, versucht das Ermittlungsteam aus Reykjavík die Fälle schnellstmöglich zu lösen. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn es gibt keine offensichtlichen Hinweise auf das Motiv der Taten. Zu allem Überfluss wird von einem weiteren Opfer ausgegangen und die Zeit rennt ihnen davon...

Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, da mir SOG sehr gut gefallen hat und ich hier ein ähnliches Niveau erhofft hatte. Am Klappentext gereizt hat mich zu erst die Tatsache, dass hier junge Menschen zu Opfern werden, was bei mir sogleich die Frage aufwirft, was sie getan haben um jemanden derart in Rage zu versetzen, dass er/sie solche Taten begeht. Es gibt keine brauchbaren Hinweise oder Verbindungen zwischen den Opfern und die Ungewissheit und das Rätselraten nebenbei machen einen Großteil der Spannung aus. Langsam kristallisiert sich ein Motiv heraus, welches aufgrund der Aktualität und Wichtigkeit am Puls der Zeit ist und die erschreckenden Folgen dieser Behandlung von anderen, die ich aus Spoilergründen nicht nennen werde, eindrücklich aufzeigen, was wiederum die Wut und Rachegelüste teilweise verständlich machen. Keiner tut etwas gegen dieses Problem, alle übergehen es und die Opfer leiden jahrelang darunter bis zum endgültigen letzten Schritt. Klasse, dass es in diesen Thriller eingebettet wurde. Trotz dieser lobenden Worte, fand ich die Umsetzung und die Suche nach dem Täter/der Täterin/den Tätern nicht so fesselnd und einnehmend wie erhofft. Es war interessant zu lesen, keine Frage, aber so richtig überzeugen und begeistern konnte es mich leider nicht. Da fand ich den Vorgängerband um Längen stärker.

Fazit: Ein brandaktuelles und äußerst wichtiges Thema perfekt eingebaut in einen guten Thriller, für mich leider etwas zu fad und durchschaubar.