Rezension

Mobbing in seiner brutalen Form

R.I.P. - Yrsa Sigurdardóttir

R.I.P.
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Jugendliche wird ermordet, Szenen davon werden über ihr Handy an ihre Freunde weitergeleitet. Das Polizei-Team um Kommissar Huldar zieht die Psychologin Freyja zu den Ermittlungen hinzu. Freyja stößt schnell darauf, dass die Tote eine andere Schülerin gemobbt hat. Doch als ein weiterer Jugendlicher ermordet aufgefunden wird und sein Tod über Snapchat an die Freunde verschickt wird, scheint es keine Berührungspunkte zwischen den beiden toten Jugendlichen zu geben. Der Fall scheint sehr verworren zu sein.

 

Die Autorin Yrsa Sigurdardóttir vertieft sich in diesem Buch in das Thema Mobbing, das sie zudem mit dem Thema Soziale Medien verknüpft. Es sind bittere Geschichten, die sie hier schildert, und dennoch sind sie völlig realistisch dargestellt. Um diese Themen rankt sie einen Kriminalfall, der sehr knifflig zu sein scheint. Die Wendungen, die sie in diese Ermittlungen einbaut, geben zusätzliche Rätsel auf, damit bleibt die Spannung konstant hoch. Als Meisterstück empfand ich die Auflösung des Kriminalfalls, denn bis kurz davor war ich unentwegt am Rätseln, doch immer passte etwas nicht. Etwas weniger gelungen fand ich die privaten Probleme der Ermittler, eigentlich sollte man sich wundern, dass bei all dem Rumgezicke überhaupt ehrliche Polizeiarbeit geschehen kann.

 

Obwohl das Buch der dritte Band der Reihe um den Kommissar Huldar und die Psychologin Freyja sind, kann man auch mit diesem Kriminalfall gut in das Geschehen einsteigen, denn die Geschichten sind in sich abgeschlossen, wichtige Informationen zu den handelnden Personen werden in das Geschehen eingestreut. Auch diesmal wieder gelang es der Autorin, mich sehr schnell mit dieser Geschichte zu fesseln, ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Sehr gerne empfehle ich dieses Buch und überhaupt die Reihe weiter. Beim nächsten Fall bin ich unbedingt wieder dabei!