Rezension

Langweiliges Drama

Selbst in dunkelster Nacht -

Selbst in dunkelster Nacht
von Ali Kassemyar

Raffa, 17, hat Krebs, der allerdings operativ entfernt werden konnte und nun Medikamente nimmt. Um der Langeweile in seinem Haus und vor seinen protektiven Eltern auszubrechen, sucht er nach einem Hospiz, obwohl er gesundheitlich gar nicht so weit ist. Er hat Glück, dass zufällig ein paar Plätze frei sind, sodass er im Hospiz neue, gleichaltrige Freunde kennenlernt, die Ähnliches durchmachen. Dabei gefällt ihm vor allem die Krankenschwester Nora, 22, die ebenfalls eine schwere Last mitträgt. Durch Jonas, einem Patienten im Hospiz, der leidenschaftlich gern in den Alpen wanderte, bis er erkrankte, kommen beide auf die Idee nun ebenfalls den Weg auf sich zu nehmen. Denn das Leben ist eine Reise...

Raffa ist jugendlich, unschuldig, frech und absolut liebenswert gezeichnet. Man lässt ihn alles durchgehen, fiebert, lacht und weint mit ihm. Nora tut sich schwer damit mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und trägt Schuldgefühle mit sich, die mit jedem Schritt auf den Alpen immer mehr zum Vorschein kommen...

Stilistisch ist der Roman flüssig und einfach zu lesen, sodass man durch die Seiten fliegt und bei manchen Szenen so berührt wird, dass man eine Pause einlegen muss, um das Geschehen sacken zu lassen und die Handlung zu verarbeiten. Ich hatte am Ende Tränen in den Augen und empfehle den Roman jeder Person, ganz gleich ob jugendlich oder erwachsen! Taschentücher eventuell bereitlegen.