Rezension

Lückenfüller

Narbenkind
von Erik A. Sund

Bewertet mit 1.5 Sternen

Klappentext:

Jeanette Kihlbergs Ermittlungen in einer Mordserie an Jungen in Stockholm werden vorübergehend auf Eis gelegt, als ein ranghoher Geschäftsmann auf bestialische Weise getötet wird. Man geht von einem Racheakt aus – doch Rache wofür? Psychologin Sofia Zetterlund soll ein Täterprofil erstellen, aber dann geschehen weitere Morde. Und diese scheinen in Verbindung mit Victoria Bergman zu stehen. Während die Ermittlungen nach Dänemark führen, hat Sofia immer häufiger Bewusstseinsstörungen 

Meinung:

Eigentlich kann ich mich mit mit der Rezension wirklich kurz fassen, denn im Grunde war das Buch etwa 450 Seiten lang einfach nur gefüllt mit nichts und dann gab es noch so etwa 50 Seiten, die interessant waren. Die Geschichte an sich ist noch unstrukturierter als der Vorgängerband, die Charaktere werden nicht sympatischer. Die Wendung - oder sollte ich es Offenbarung nenne? - am Ende war dann wohl der interessanteste Teil. Zum einen etwas überraschend, zum anderen die zweite logische Lösung.

Letzteres sollte man dann wohl sogar positiv anrechnen, denn Logik scheint teilweise einfach Mangelware zu sein. Ein Setting in dem Sinne gibt es nämlich nicht. Beim "Krähenmädchen" beschwerte ich mich, dass Jeanette übertrieben ehrgeizig wirkt, aber in der Familie nichts auf die Reihe bekommt. Hier war es so, dass man die Familie einfach mal erwähnte - ganz nach dem Motto: Jetzt erwähnen wir sie mal wieder, weil wir das schon so lange nicht mehr getan haben.

Interessant waren die Einblicke in Victorias Vergangenheit, die sich immer mehr aufdröselt, doch von Ordnung keine Spur. Das wäre an sich auch kein Problem, denn wer etwas aufzuarbeiten hat, der fängt auch nicht bei Null an. Unser Hirn ist schließlich mit gewissen Schutzmechanismen versehen. Doch in der Summe wirkte vieles einfach zu konstruiert. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu unterbelichtet um den tieferen Sinn verstehen zu können, aber ehrlich gesagt, kann ich die überwiegend positiven Meinungen zu der Reihe absolut nicht nach vollziehen.

Zwar gefällt mir die Idee hinter dem was mir die Autoren hier auftischen verdammt gut, aber die Umsetzung ist in meinen Augen katastrophal. In Band zwei bestand die eigentliche Handlung hauptsächlich aus Ringelpietz und Verstrickung in noch mehr Widersprüche. Das nahm mir immer mehr die Lust am Lesen. Wohl fand ich den ersten Band nicht ganz so toll, aber "Narbenkind" ist bisher die Krönung.

Fazit:

Ich bin froh, dass die Reihe nur noch einen weiteren Band beinhaltet und hoffe, dass er nicht ganz so zäh ist wie der Mittelteil.