Rezension

Manchmal ist die Hoffnung alles was bleibt

Silberdrache - Angie Sage

Silberdrache
von Angie Sage

Bewertet mit 3 Sternen

Auf der einen Seite ist da Sirin - ihre Mutter ist krank und alles was sie noch auf den Beinen hält sind die alten Geschichten über vergangene Zeiten, von den Drachen, die ihre Mutter ihr immer erzählt hat.

Und dann sind da Joss und Allie. Ihre Eltern sind tot, umgebracht von Raptoren, sie leben in Knechtschaft. Als plötzlich ein Drachenei vor ihre Füße fällt und der Drache auch noch schlüpft um sich mit ihm zu verbinden schöpft Joss endlich neue Hoffnung auf eine Zukunft - allerdings ist er nicht der einzige, der Interesse an dem sagenumwobenen Silberdrachen hat..
Die Geschichte erinnert von Anfang an stark an Eragon. Und das ist auch mein Hauptkritikpunkt an der Sache. Es dauert eine Weile, bis sich die Geschichte zu einem eigenständigen, neuen Plot entwickelt. Der Anfang gab mir wirklich das Gefühl, alles schon mal gelesen zu haben. Drachenreiter, Abtrünnige, ein Junge der seine ganze Familie verloren hat und ein neues Bündnis mit einem Drachen, das Hoffnung schöpfen lässt. Klingelt da was? Genau. 
Sobald die Handlung aber auf ihren eigenen beiden Beinen steht wird die Sache besser. Der Schreibstil ist an manchen Stellen in den Dialogen etwas holprig (Namen werden in einem Abschnitt 5x ausgesprochen, das Wort "Bündnispartner" wird auch genutzt wie Konfetti), ansonsten aber wundervoll altersgerecht und flüssig. Auch die Probleme und Lösungen die auf mich manchmal etwas simpel liegen sind perfekt auf die Altersgruppe abgestimmt. 
Die Geschichte ist spannend und ansprechend, macht Lust auf die Folgebände und vermittelt nebenbei noch ein gutes Verständnis von Moral und Ethik. Was mir auch gefallen hat war, dass es für ein Kinderbuch erstaunlich wenig rosarot ist. Die Autorin verzichtet nicht auf grausame Elemente, achtet aber darauf alles kindgerecht zu verpacken. 
Sirin kam mir etwas zu kurz, aber nach dem Ende gehe ich schwer davon aus, dass wir sie in den Folgebänden besser kennen lernen werden. Alles in allem ein schönes Kinderbuch mit kleinen Schwächen!