Rezension

Obwohl ein sehr ernstes Thema angesprochen wird, ist die Geschichte auch sehr unterhaltsam

Schau mir in die Augen, Audrey
von Sophie Kinsella

Kurzbeschreibung
Audrey Turner lebt in einer ziemlich turbulenten Familie. Ihre Mutter hat einen Gesundheitswahn, ihr Vater wirkt ziemlich gemütlich und ihr großer Bruder ist mit seinem Computer verwachsen.
Doch Audrey hat ebenfalls ein großes Problem. Sie leidet unter einer Angststörung und versteckt sich hinter ihrer Sonnenbrille.
Als Therapiezweck soll sie mit ihrer Kamera einen Film über ihre Familie drehen und plötzlich bemerkt sie auch Linus, der Freund ihres Bruders Frank.

Handlung
In dieser Geschichte nimmt sich Sophie Kinsella auf eine liebenswerte aber auch ernste Art verschiedenen Themen an.
Hauptsächlich beschäftigt sich diese Handlung natürlich mit dem Thema Angststörung, das meines Erachtens sehr glaubhaft und nachvollziehbar beschrieben ist. Natürlich gibt es einen gravierenden Grund für Audreys Angst, dieser wird jedoch erst Stück für Stück bekannt.
Parallel dazu spielt auch der Umgang mit Jugendlichen und Computerspielen eine große Rolle.
Auch hier viel mir wieder die glaubhafte Darstellung von Frank und seiner Pubertät auf.
Damit die ganze Geschichte aber nicht zu ernst wirkt, finden viele heitere Dialoge und Situationen statt die mir Lachtränen in die Augen trieben.
Doch auch besonders berührende Momente kann diese Handlung bieten, vor allem dann wenn Audreys kopf verrückt spielt und so einfühlsam beschrieben wird.

Charaktere
Die Autorin beschreibt die Figuren alle sehr liebenswert und wie aus dem Leben gegriffen.
Ob es die strenge und fanatische Mutter, der Vater, der am liebsten jedem Konflikt aus dem Weg gehen würde oder auch Linus ist, ich schloss sie alle in sekundenschnelle in mein Herz.
Doch besonders Audrey und Frank haben es mir angetan.
Audreys Ängste haben mich sehr beschäftigt doch auch ihre kämpferische Art gefielen mir sehr.
Frank gefiel mir aufgrund seiner Art unheimlich gut. Dieses freche, oft auch sehr kluge Verhalten, die passenden Antworten an die Eltern. Ich musste sehr oft schmunzeln und gerade seine Art lockerte oft die ernsten Situationen.

Sprecherin
Maria Koschny, mir bereits aus den „ die Tribute von Panem“ Hörbüchern bekannt, passt mit ihrer hellen, fröhlichen Stimme perfekt in diese Geschichte.
Ob es sich um die Darstellung des kleinen Bruders handelt, Audreys Angstzustände, die wütende Mutter, so versteht es Maria Koschny sich wirklich jeder Situation und Stimmungslage anzupassen und diese perfekt zu übertragen.

Spieldauer
Mit ca. 252 Minuten handelt es sich hier um eine gekürzte Lesung. Mir persönlich viel es nicht besonders aus, trotzdem wäre ich aufgrund der tollen Unterhaltung gerne länger in der Geschichte geblieben.

Fazit
„Schau mir in die Augen, Audrey“ ist eine berührende, unterhaltsame Geschichte mit einer liebenswerten Familie, die schon fast wie aus dem Leben gegriffen, wirkt.
Obwohl ein sehr ernstes Thema angesprochen wird, ist diese Geschichte dennoch ganz oft heiter und bringt viele Momente, in denen man von Herzen lachen kann. So spricht sie Jung und Alt, gleichermaßen an.
Ich würde am liebsten noch viel mehr Zeit mit Audrey und ihrer Familie verbringen, so sehr konnten sie mich begeistern.
© Michaela Gutowsky