Rezension

Rührend und überraschender als erwartet

Die Butterbrotbriefe -

Die Butterbrotbriefe
von Carsten Henn

Bewertet mit 4 Sternen

Es war sehr schön zu lesen, weil es viele rührend-witzige Momente gab und viele Charaktere herzenswarm sind, wie Madame Catherine oder Martin. 

Kati ist nun schon 39 und möchte endlich so richtig ihr Leben selbst führen und eigene Entscheidungen treffen. Deshalb verabschiedet sie sich von dem Ort, in dem sie ihr ganzes Leben gewohnt hat. 
Das macht sie mit Briefen, die sie auf Butterbrotpapier schreibt. Doch dann lernt sie jemanden kennen, der schnell einen Platz in ihrem Herzen bekommt. 
Immer wieder wird auch das Thema Obdachlosigkeit thematisiert und als Leser bekommt einen kleinen Eindruck davon. 

Den Schreibstil finde ich gut, aus der dritten Person, aber er war für mich nicht so locker zu lesen. 
Was das Lesen für mich besonders gemacht hat, ist dass ich mir so gut dieses kleine Städtchen vorstellen konnte, in dem die Geschichte spielt, dass sehr viele Charaktere unfassbar liebenswert sind und es auch ein Rentier und einen Elch gibt. Dass es ein Arktismuseum gibt, war auch sehr lustig. 
Relativ spät im Buch erfährt Kati einige Dinge über sich selbst, die für den Leser eine interessante Wendung sind, dadurch habe ich mich unterhalten gefühlt. 

Ein wenig unglaubwürdig war für mich, dass sich die zwei Protagonisten so schnell ineinander verliebt haben, diese Gefühle waren für mich nach so kurzer Zeit nicht nachvollziehbar. Dadurch war es für mich an wenigen Stellen auch ein bisschen kitschig, was sich aber in Grenzen hielt. Das Ende selber und der Epilog sind dem Geschichte meiner Meinung nach nicht Gerecht geworden. Trotzdessen war es ein schönes, tiefgreifendes, interessantes und witziges Buch.