Rezension

Kati und Severin

Die Butterbrotbriefe -

Die Butterbrotbriefe
von Carsten Henn

Bewertet mit 3 Sternen

Das mit den Briefen ist eine originelle, ungewöhnliche Idee. Die Protagonistin Kati nutzt Briefe, um damit verschiedenen Menschen etwas mitzuteilen und einen Schlussstrich zu ziehen, zum Beispiel mit ihrem Exmann, ihrer früheren Lehrerin, dem Vater und anderen. Das hat einen therapeutischen Effekt bei ihr. Ich denke aber, das funktioniert mehr in einem Unterhaltungsroman als im wirklichen Leben.
Das Katis Leben an einem Scheidepunkt steht, wird aber glaubhaft vermittelt und eine große Erkenntnis über ihr Leben erwartet sie noch.
Hinzu kommt eine zweite Hauptfigur, Severin. Er lebt auf der Straße und trifft Kati zufällig. Mein weiß anfangs nicht, was ihm widerfahren ist. Früher war er Klavierstimmer und verhält sich überwiegend kultiviert. Auch das entspricht wohl kaum dem realen Bild Obdachloser.
Das Buch hat etwas von einem Märchen und ist auf Rührung ausgerichtet. Vielleicht etwas zu kalkuliert für meinen Geschmack.

Von Carsten Henn kannte ich Der Buchspazierer. Wer das mochte, wird auch mit Die Butterbrotbriefe etwas anfangen können.