Rezension

Weder noch

Die Butterbrotbriefe -

Die Butterbrotbriefe
von Carsten Henn

Bewertet mit 3 Sternen

Kati und Severin führt das Leben zusammen - sie möchte mit ihrem bisherigen Leben abschließen und zelebriert das mit persönlichen Briefen an alle Personen, die einmal eine Rolle in ihrem Leben gespielt haben, egal ob positiv oder negativ; er hadert mit dem Leben, weil er Schuld trägt an einem Unglück. Nun philosophiert jeder auf seine Weise, ob das Leben Zufall oder Schicksal ist.

Dieses Buch hatte mich sehr angesprochen, weil es im Titel und auf dem Klappentext das Briefeschreiben zum Thema hat. Insgesamt schreibt Kati 37 Briefe, doch nur wenige spielen letztendlich im Buch eine Rolle bzw. erfährt der Leser tatsächlich von dessen Inhalt. Es sind eher die Gespräche zwischen den beiden und ihrem gemeinsamen Freund Martin, die den Roman dominieren. Und diese geben dem Buch ein Auf und Ab - mal plätschert alles so seicht dahin und dann ergießt sich plötzlich so viel Tiefgang über die Zeilen, dass man alles mehrmals lesen muss.

Insgesamt beantwortet auch dieses Buch die Ausgangsfrage, Zufall oder Schicksal, für mich nicht überzeugend. Ich bleibe weiterhin bei meiner Einstellung, dass es weder Zufall noch Schicksal ist, sondern das Leben ist ein Geschenk, wofür nur die wenigsten Menschen echte Wertschätzung haben. Das Cover ist sehr schön zum Thema des Buches gestaltet.