Rezension

Überzeugte mich nicht komplett

Die fünfte Welle. Band 01
von Rick Yancey

Bewertet mit 3 Sternen

Nur wenige Monate ist es her, dass ein Alienmutterschiff über der Erde erschienen ist, mittlerweile gibt es nur noch wenige hunderttausend überlebende Menschen. Cassie ist eine von ihnen.

Der Roman ist der erste Band einer Trilogie und startet sehr spannend, wir erleben das Geschehen aus Cassies Perspektive, die auf sich alleine gestellt ist, in Ich-Form und erst nach und nach wird in Rückblenden erzählt, was nach Ankunft des Mutterschiffes passiert ist. Das erzeugt Neugier und Spannung, zumal es immer wieder Andeutungen gibt, die erst später aufgelöst werden. Dieser Teil gefiel mir sehr gut.

Dann wechselt die Perspektive und der Roman verwirrt zunehmend. Es geschehen Dinge, die schwer einzuordnen sind, als Leser hat man ständig das Gefühl, nicht mehr zu wissen, was wirklich geschieht, was real ist. Leider ist der Roman hier auch sprachlich öfter etwas verworren. Die Spannung zieht hier noch an.

Dann entwickelt sich die Geschichte allerdings zu einer recht aufgesetzt wirkenden Liebesgeschichte, die ich zudem zunehmend unlogisch empfand. Mehr möchte ich hier nicht verraten. Leider entpuppt sich die Liebesgeschichte im weiteren Verlauf als wesentlich für die Handlung – und am Ende deutet sich womöglich gar eine der obligatorischen Dreiecksbeziehungen an. Aufgesetzt und unlogisch – dieser Part hat mir die Geschichte sehr verdorben.

Die Geschichte wird in vielen kurzen Kapiteln erzählt, wodurch man den Roman sehr zügig lesen kann. Dadurch, dass man auch als Leser nie so recht weiß, was eigentlich gespielt wird, wird die Spannung recht hoch gehalten, allerdings kann man Einiges vermuten und zumindest meine Vermutungen haben sich im Wesentlichen bewahrheitet, überraschende Wendungen erggaben sich für mich daher fast keine, dafür allerdings für meinen Geschmack ein paar Zufälle zu viel.

Neben dem oben schon erwähnten Perspektivewechsel gibt es noch weitere, der Roman wird aber vorwiegend aus zwei Perspektiven erzählt. Beide werden in Ich-Form erzählt, dennoch habe ich nicht den Eindruck als hätte ich die beiden sehr gut kennen gelernt, erzählt wird eher sachlich.

Der Roman hat stark begonnen, hat mich dann aber immer weniger überzeugen können. Am Ende bleiben viele Fragen offen, bei einer Trilogie normal, ein paar mehr Antworten (gerade bzgl. der Liebesgeschichte) hätte ich mir aber schon gewünscht. Leider hat mich die Geschichte am Ende so wenig überzeugt, dass ich nicht neugierig darauf bin, wie sie weitergeht, die folgenden Bände werde ich wohl nicht lesen. Ich vergebe drei Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung, Genrefans können, wenn sie meine Kritikpunkte nicht stören, zugreifen.