Rezension

Unerträgliche Längen, viel Geschwafel, wenig Handlung

Keeper of the Lost Cities – Das Vermächtnis (Keeper of the Lost Cities 8) -

Keeper of the Lost Cities – Das Vermächtnis (Keeper of the Lost Cities 8)
von Shannon Messenger

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem Tam aus dem Lager der Neverseen eine Warnung an Sophie weiterleiten kann sind sich alle zunächst uneins, wie sie weiter gegen die Neverseen und Lady Giselas Pläne bezüglich Keefes Vermächtnis umgehen wollen. Doch auch Sophies magische Fähigkeiten geraten erneut in den Fokus, insbesondere bei der Frage, ob sie diese womöglich von ihren biologischen Eltern geerbt haben könnte.

So spannend das Abenteuer auch ist - diesmal hat die Autorin das Ganze wirklich zu sehr in die Länge gezogen. Allen voran Sophies Besorgnis, sie könne ohne Angabe ihrer biologischen Eltern nicht bei der Heiratsvermittlung auf irgendwelchen Empfehlungslisten auftauchen. Dieser Stempel, sie sei unvermittelbar, wird über einen unerträglich langen Zeitraum thematisiert, dass es irgendwann nur noch nervt. Warum muss sich eine junges Mädchen jetzt schon Gedanken darum machen, mit welchem Kerl sie die nächsten Jahrhunderte verheiratet sein wird? Zumal sie meint, das Ganze nur Fitz zuliebe durchzuziehen. Ihrem Freund, bei deren Zusammentreffen wirklich nullkommagarkeine Romantik spürbar ist. Was selbst andere Charaktere bemerken, allen voran Ogerprinzessin Ro. Tatsächlich wirkt es eher wie ein prüdes: kein Kuss ohne verbindliche Heiratszusage. Aber Sophie benötigt tatsäch bis zum Ende des Bandes, um zu kapieren, dass es eben NICHT die Aufgabe eines Mädchens ist, einem Typen wirklich alles recht zu machen, nur weil der das so erwartet. Hätte sie diese toughe Einstellung bereits von Beginn an gezeigt, was mir deutlich sympathischer gewesen wär, hätte ein gutes Drittel des Romans eingespart und die Handlung gestrafft werden können. Desweiteren geht es primär um Sophies und Keefes magische Elfenfähigkeiten, Tams Entführung sowie ein weiteres Zusammentreffen mit den Neverseen.

Auch stilistisch hat mich die Autorin diesmal häufig enttäuscht. Neben unerträglich vielen eloquenten Fehltritten wie Äh, Ähm, Okaaaaaaay, super-irgendwas und Sätzen-die-sich-aus-mehreren-Worten-mit-Bindestrich-zu-regelrechten-Bandwürmern-verlängern wird der Roman immer umgangssprachlicher und die Charaktere tendieren zum Schwafeln. Als würd man Teenagern bei ihren Pausengesprächen zuhören. Fürchterlich. Ebenfalls nehm ich der Autorin nicht ab, wie dämlich sie die Erwachsenen teilweise darstellt. So bezweifle ich doch sehr, dass eine mehrere Jahrhundert alte Elfin wegen jeder Kleinigkeit errötet wie ein verschämter Teenager. Ebenso missfiel mir, dass Teenager-Elfen ohne Lebenserfahrung mal meinen, sie wüssten alles besser als die Erwachsenen und müssten blindlings drauflospreschen.

Zum Ende hin gibt es natürlich - endlich - spannende Momente mit überraschenden Wendungen. Cliffhanger inklusive, der aber über lange Zeit vorhersehbar ist. Ansonsten, wie bereits erwähnt, viel zu viele Längen und ein fürchterlicher Ausdrucksstil.