Alle Rezensionen von Mara S.

Die Gesichter
von Tom Rachman

Die Kunst und das Leben

Kunst kommt von Können, käme sie von Wollen, hieße sie Wulst. Dieser Ausspruch wird häufig Max Liebermann zugeschrieben, der wahrscheinlich aber nur selber jemand anderen zitierte und sich um das Urheberrecht damals einfach noch keinen Kopf machte.

Willems letzte Reise - Jan Steinbach

Willems letzte Reise
von Jan Steinbach

Mit dem Lanz auf große Fahrt

Das Geräusch eines angeworfenen Treckers erfüllt mich bis heute sofort mit dem Gefühl von Heimat und Kindheit. Wie oft knatterte es morgens unter meinem Fenster und mein Opa zog mit seinem kleinen grünen Traktor los.

Children of Blood and Bone - Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone
von Tomi Adeyemi

Magie am seidenen Faden

Magie als natürlicher Bestandteil der Weltordnung – wer träumt nicht davon? Zumindest in literarischen Welten kann ich davon nicht genug bekommen und mich hinweg fantasieren in Dimensionen, in denen es Sprüche für jede Lebenslage, Zauberstäbe, Gedankenmagie und dergleichen gibt.

Wo ist Norden - Barbara Handke

Wo ist Norden
von Barbara Handke

Familienbande und ihre Tücken

Familie kann manchmal furchtbar anstrengend sein, besonders wenn man sich als unabhängig von ihr betrachtet und der Meinung ist, schon längst ganz selbstständig eigene Entscheidungen zu treffen. Das ist meist kurz vor dem Moment, wo die eigene Welt mal eben kurz implodiert.

Der Glanz der Dunkelheit - Mary E. Pearson

Der Glanz der Dunkelheit
von Mary E. Pearson

Bis eine kommt, die mächtiger ist

Ein bisschen traurig bin ich schon, dass das Liebesdrama um Lia und Rafe jetzt ausgestanden ist und der Buchdeckel zuklappt. Byebye Venda, Morrighan und Dalbreck. Gute Reise Komizar in die Hölle, viel Glück Kaden und Pauline, alles Gute undsoweiter. Nach vier Bänden wachsen einem die Figuren schon sehr ans Herz, egal wie überzeugt man zwischenzeitlich von der Story ist oder nicht.

Die Geschichte des verlorenen Kindes - Elena Ferrante

Die Geschichte des verlorenen Kindes
von Elena Ferrante

Neapolitanischer Kreislauf des Lebens

Romanreihen dieser Art lesen sich schlecht von hinten nach vorn – daher lässt es sich leider nicht vermeiden, dass die Gedanken in dieser Rezension zu Band 4 der Neapel-Reihe von Elena Ferrante auch die vorherigen Bücher mit einschließen werden. Wer also die ersten drei Bücher noch nicht gelesen hat, sollte jetzt lieber nicht weiterlesen.

NACHTWILD - Gin Phillips

NACHTWILD
von Gin Phillips

Außen wow, innen mau!

Neben mir sitzt ein schwarzes Raubtier und schnurrt mich in voller Lautstärke an. Gerade hat es in mörderischer Jagd eine Motte erlegt. Nun fordert es Streicheleinheiten zur Belohnung. Diese Art der Jagd ist mir verständlich und obwohl ich auch ein bisschen Mitleid mit der Motte habe, so verstehe ich die Natur meiner Katze.

So enden wir - Daniel Galera

So enden wir
von Daniel Galera

Als wir das Internet erfanden

Ich bin ein großer Fan vom Ende der Welt. Fiktiv gesehen. Da gibt es tolle dystopische Jugendromanserien, die gerade aufwendig verfilmt werden. Fernsehserien, in denen sich die Menschen erst mit Zombies rumschlagen und dann mit sich selbst. Heldenepen, in denen einzelne die Welt vor dem Untergang retten.

Leinsee
von Anne Reinecke

Gefühlsvakuum trifft Schatzjägerin

Vor einiger Zeit habe ich „Tyll“ gelesen. Von Daniel Kehlmann. Neben dem 30jährigen Krieg geht es bei Kehlmann auch um so etwas wie Kunst: Überlebenskunst, Gauklerkunst und ähnliches. Tyll verweilte einige Zeit als Hofnarr im Exil des Winterkönigs und dessen Königin, und er schenkte dem Königspaar eine leere Leinwand.

Die Herzen der Männer
von Nickolas Butler

Allzeit bereit

Pfadfinder sind mir ja etwas suspekt und in ihren Uniformen sehen nur die bis 10jährigen niedlich aus, erwachsene Typen in kurzen beigefarbenen Hosen können schnell peinlich wirken, wenngleich ich den Klischeepfadfinder um seine Knotenknüpffertigkeiten beneide.

Träume, die ich uns stehle - Lily Oliver

Träume, die ich uns stehle
von Lily Oliver

Wörter, Geschichten, Lebensretter

In Büchern, Filmen und Serien wirken Krankenhäuser nie so unangenehm, wie im richtigen Leben. Sie transportieren in der ausgedachten Welt das Prinzip Hoffnung. Im Krankenhaus wird dir geholfen, hier retten sie dich, machen dich wieder gesund. In der Realität kenne ich eigentlich niemanden, der gern und freiwillig über die Türschwelle in die Klinik tritt.

Die Chroniken von Azuhr - Bernhard Hennen

Die Chroniken von Azuhr
von Bernhard Hennen

Wenn die Märengestalten lebendig werden

Die Angst der modernen Welt vor apokalyptischen Zuständen zeigt sich in der medialen Umsetzung diverser globaler Katastrophenblockbuster, Dystopien in der Jugendliteratur und Zombiewelten im TV. Vor nichts fürchtet man sich heute so sehr, wie vor dem Ende der technischen Zivilisation, die uns wieder zurück ins Mittelalter schickt oder vielleicht sogar noch weiter bis in die Steinzeit.

Sterne über Lissabon - Manuela Martini

Sterne über Lissabon
von Manuela Martini

Verschlungene Familienpfade

Romane, die in Spanien oder Portugal während des 2. Weltkrieges spielen, sind gefühlt gerade der Renner auf dem Buchmarkt. Erst kürzlich habe ich die „Spanische Tänzerin“ gelesen und davor einen Spionage Thriller von Arturo Pérèz-Reverte.

Die Gestirne
von Eleanor Catton

Gold im Aszendenten

Zugegeben, Goldgräbergeschichten sind eher nicht so meine bevorzugte Lektüre. Aber wie immer bin ich rein nach meinem Bauchgefühl und den vielen Lobeshymnen zu Eleanor Cattons Roman gegangen, ohne tatsächlich über den Klappentext hinaus zu lesen. Und so war ich anfangs doch recht irritiert über das Setting und musste etwas kämpfen, um in die Handlung richtig einsteigen zu können.

His Dark Materials: Über den wilden Fluss
von Philip Pullman

Auf der Flucht

Mein jüngeres Ich hat früher den ein oder anderen Ausflug mit einem Kanadier unternommen. In der Regel war der außen dunkelgrün und bot Platz für 2 bis 4 oder mehr Personen. Um vorwärts zu kommen, war ein Stechpaddel nötig und nach spätestens dreißig Minuten haben mich meine Schultern mit üblen Schmerzen für die einseitige Beanspruchung sonst nie genutzter Muskeln bestraft.

Wer ist B. Traven? - Torsten Seifert

Wer ist B. Traven?
von Torsten Seifert

Alle Namen führen nach Mexiko

Es gibt da bei mir so ein Phänomen beim Lesen von Namen. Ich sehe die Buchstabenfolge und höre deren Klang in meinem Kopf. Wenn ich dann später Freunden von dem tollen Buch und dem Titelhelden oder Superschurken erzählen will, fällt mir plötzlich auf, dass der Name ausgesprochen ganz anders klingt als in meinem Kopf. Das passiert mir relativ häufig.

Herrn Haiduks Laden der Wünsche - Florian Beckerhoff

Herrn Haiduks Laden der Wünsche
von Florian Beckerhoff

Vom Glück im Kleinen

Es gibt da so einen Witz. Ein Mann beschwert sich bei Gott, dass der ihn nie beim Lotto den Jackpot hat gewinnen lassen. Gott antwortet ihm, dass er ihn nicht gewinnen hat lassen können, weil der Mann ja auch nie Lotto gespielt hätte. An diesen Witz musste ich mehrfach während der Lektüre von Florian Beckerhoffs amüsanten wie lehrreichen Büchleins denken.

Die spanische Tänzerin - Alli Sinclair

Die spanische Tänzerin
von Alli Sinclair

Tanzende Flamme im Liebesrausch

Spaniens Geschichte ist einzigartig. Die maurischen Einflüsse sind in Andalusien allgegenwärtig. Die Alhambra in Granada ein Prachtbau, der einem unvergessen bleiben wird, sobald man einen Fuß hinein gesetzt hat. Zeugnisse einer Geschichte in der Kriege, Vertreibung und religiöse Verfolgung über Jahrhunderte eine schaurige, wechselseitige Rolle gespielt haben.

Das Erwachen des Feuers - Anthony Ryan

Das Erwachen des Feuers
von Anthony Ryan

Die Macht des Drachenblutes

In den aktuellen fetten Fantasyschmökern scheinen u.a. Drachen die Schwemme an Vampiren, Werwölfen, Dämonen und Magiern abgelöst zu haben. Von Elfen, Zwergen und Orks lesen wir ja mindestens seit 10 Jahren nix neues mehr.

Moon Chosen - P. C. Cast

Moon Chosen
von P. C. Cast

Mondsucht trifft Sonnenanbetung

Bisher hatte ich ein recht klares Bild von einer postapokalyptischen, dystopischen Welt – im Zerfall befindliche Ortschaften und Städte, Autowracks, die die Straßen pflastern, auf denen der Asphalt aufgerissen ist und die Löwenzähne sich ihren Weg bahnen. Dennoch hat sich ein letzter Rest der Zivilisation bewahrt, wie ein sanftes Echo.

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