Rezension

Beginn einer vielversprechenden Reihe

Bitterzart - Gabrielle Zevin

Bitterzart
von Gabrielle Zevin

Bewertet mit 4 Sternen

2083 sind die Vorräte an Wasser und Papier in New York knapp, Schokolade und Kaffee sind gänzlich verboten. Zudem ist um Mitternacht Sperrstunde und der Besitz von Smartphones ist Minderjährigen strengstens untersagt. Die Balanchine Familie ist das Zentrum des illegalen Schokoladenhandels in New York. Doch die Eltern der 16-jährigen Anya Balanchine sind bereits tot, sodass sie sich alleine um ihre Geschwister und die kranke Großmutter kümmert. Dabei versucht Anya sie alle aus dem Familiengeschäft rauszuhalten, was allerdings nicht so einfach ist, denn innerhalb des Schokoladenimperiums braut sich eine gewaltige Krise zusammen. Von ihrer großen Liebe Win kann sie sich nahezu gar nicht fernhalten, dabei ist er ausgerechnet der Sohn ihres schlimmsten Feindes: Charles Delacroix, der Oberstaatsanwalt, welcher sich in den Kopf gesetzt hat, jegliche Kriminalität in New York auszulöschen.

Die Dystopie "Bitterzart" ist der Auftakt einer Reihe, die in New York im späten 21. Jahrhundert spielt, und bekommt von mir vier Sterne. Der unmittelbare Einstieg in das Geschehen und auch die Protagonistin selbst, Anya Balanchine, haben mir sehr gut gefallen, denn bereits in der ersten Szene erkennt man, dass sie stets zu ihren Prinzipien steht und ein starkes Selbstbewusstsein besitzt. Anya zeichnet sich außerdem besonders durch ihren Kampfgeist, der im Laufe der Geschichte immer weiter zunimmt, aus, denn sie unternimmt alles in ihrer Macht stehende, um ihre Familie zu beschützen, auch wenn sie dabei ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinten anstellen muss. Die schöne Liebesgeschichte à la Romeo und Julia, die sich zwischen Win und Anya entwickelt, erinnert mit gewissermaßen an West Side Story, denn dort gibt es ebenfalls das Motiv der beiden verfeindeten Familien, die etwas gegen die Beziehung der beiden Liebenden haben. Natürlich kommt in einem Roman mit so einer impulsiven Hauptperson die Spannung nicht zu kurz, denn mit ihrer direkten Art bringt Anya sich mehr als einmal in Schwierigkeiten. Die Geschichte bekommt zudem einen besonderen Glanz durch die Kommentare, die zwischendurch an die Leser gerichtet waren, sodass man mit in das Geschehen einbezogen wird. Zunehmend haben mich allerdings die Kapitelüberschriften, die eigentlich eine kurze Zusammenfassung des kommenden Abschnittes waren, etwas gestört, denn leider wurden oftmals Teile der Handlung vorweggenommen.

Insgesamt kann ich "Bitterzart" auf jeden Fall empfehlen, denn neben einer romantischen Liebesgeschichte haben wir den spannenden Konflikt innerhalb einer Schokoladendynastie.