Rezension

Geht so..

Bitterzart - Gabrielle Zevin

Bitterzart
von Gabrielle Zevin

Inhalt:
New York in der Zukunft: Anya muss sich alleine um ihre beiden Geschwister und ihre im Sterben liegende Großmutter kümmern. Zu allem übel ist ihre Familie auch noch im illegalen Schokoladenhandel aktiv. Als sie sich dann auch noch ausgerechnet in den Sohn des Staatsanwaltes verliebt, nimmt das Unglück seinen Lauf..

Meine Meinung:
"Bitterzart" ist so eine Dystopie, welche mit einer wirklich originellen und neuen Idee aufwarten kann, diese jedoch mit der Zeit zu sehr in den Hintergrund stellt.
Denn leider wird mir diese Welt nicht gut genug erklärt und dem Leser einfach so präsentiert. Zu alledem hat man mit Anya auch noch eine Protagonistin, die wenig sympathisch daher kommt. Ich kann noch nicht einmal sagen, warum genau ich sie nicht leiden konnte, es ist wahrscheinlich einfach mein subjektives Emfpinden.
Die Geschichte an sich ist stellenweise wirklich sehr spannend und fesselnd gestaltet, sodass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Doch dann gibt es leider auch wieder ebenso viele Stellen, die mich überhaupt nicht packen konnten, weswegen ich auch für mich ungewohnt lange brauchte, um dieses Buch zu beenden.

Was mich jedoch wohl am meisten gestört hat, ist der Schreibstil. Ich habe ihn teilweise als wirklich grauenvoll empfunden. Er ist sehr schwammig, geht nicht ins Detail und erschien mir zwischenzeitlich mehr wie eine mal eben so aus dem Arm geschüttelte Nacherzählung des Geschehens. Dadurch konnte ich mich nie wirklich in dem Erzählten verlieren, oder es mich gar berühren. Somit scheiterte auch leider die Liebesgeschichte für mich. Denn es geht alles so hopplahopp und beschreibt die Autorin endlich mal eine romantische Stelle, wie etwa den ersten Kuss, wird dies so schnell und lieblos abgetan, dass ich mich darüber oftmals wirklich geärgert habe. Denn dann spielte sich das ganze in etwa so ab:  Er küsste mich. Und dann küsste er mich stundenlang, bis er schließlich die Wohnung verließ.
Genau. Da kann man sich natürlich sehr gut in die Gefühle der Protagonistin hineinversetzen, wenn diese noch nicht einmal beschrieben werden. Doch, dass die Liebesgeschichte so blass und öde bleibt liegt auch an dem männlichen Gegenpart der Protagonistin, Win. Denn dieser ist mindestens genauso blass und langweilig. Er ist weder besonders, noch erfahren wir über die gesamte Handlung hinweg irgendetwas über seinen Charakter. Außer, dass der kleine ein wenig zart besaitet ist. Das war es dann aber schon.
Charakterlose Figuren, lieblose Nacherzählungen und eine stellenweise langweilige Geschichte haben das Lesen für mich leider nur stellenweise zum Vergnügen gemacht.

 3 Sterne, weil ich mich zwischenzeitlich doch ein wenig amüsiert habe.