Rezension

Eine Welt ohne Schokolade?!

Bitterzart - Gabrielle Zevin

Bitterzart
von Gabrielle Zevin

Bewertet mit 3 Sternen

In der Zukunft ist vieles anders: Kein Jugendlicher besitzt ein Smartphone, für eMail-Versand muss man nun Gebühren zahlen - und Schokolade ist verboten! In Amerika wird sie nur noch am Schwarzmarkt verkauft, in Europa und Asien ist sie noch legal.
Anya Balanchine ist die Tochter eines inzwischen toten Mafiosi, und gehört somit zur kriminellen Balanchine-Familie, die mit Schokolade handelt.
Sie lebt mit ihrer Großmutter Nana und ihren Geschwistern Natty und Leo zusammen, und hat eigentlich kaum etwas mit dem Schokoladenschwarzmarkt zu tun. Doch als Anyas Exfreund ins Krankenhaus eingeliefert wird, wird sie beschuldigt, ihn mit Schokolade vergiftet zu haben. Wer ist für das Gift in der Schokolade verantwortlich, ist es womöglich auch noch jemand in ihrer Familie?

 

Ob ich Anya sympathisch finde oder nicht, darüber musste ich die ganze Zeit nachdenken. Sie hat ihre Prinzipien, was ich wirklich gut finde, aber manchmal hat mir ihre Art einfach nicht gefallen. Im Nachhinein denke ich, dass sie Katniss aus "Tribute von Panem" irgendwie ähnelt, aber das kann auch nur meine Meinung sein.
Obwohl die Welt in der Anya lebt, eigentlich echt interessant ist, fehlt doch irgendwie der Biss in der ganzen Geschichte. Das mit Leo ist ganz gut erklärt, und auch der Grund für Anyas katholische Einstellung, aber irgendwie passiert in dieser Geschichte kaum was. Für mich hat einfach die Spannung gefehlt, man hätte viel mehr herausholen können. Ein fieser Exfreund, dann der gutaussehende Neue, die beste Freundin die immer zu einem hält - alles irgendwie so gewöhnlich. Klar, einige Charaktere wachsen einem schnell ans Herz, aber ich würde sie jetzt auch nicht wirklich vermissen oder so (von Leo vielleicht abgesehen, der ist irgendwie knuffig).
Einen Pluspunkt gibt es aber dafür, dass die Handlung und die Dialoge wirklich glaubwürdig und gut beschrieben sind.

 

 

FAZIT
Eigentlich eine ganz nette Geschichte, aber es wurde viel zu wenig daraus gemacht. Der Höhepunkt am Ende war interessant, allerdings hat er nur kurz gedauert. Wenn es schon um eine Mafia-Familie geht, dann erwartet man doch auch irgendwie Familienfehden, oder Verschwörungen innerhalb der Familie?
Man hätte aus den Ideen viel mehr machen können, und das finde ich eigentlich echt schade.
Hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen, aber nachdem das Buch großes Potenzial innehält, bin ich schon auf den nächsten Band gespannt.