Rezension

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Eisig bis heiss in der Arktis

Valhalla - Thomas Thiemeyer

Valhalla
von Thomas Thiemeyer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

"2015. Spitzbergen der nördlichste Siedlungspunkt der Menschheit. Eine Welt aus Eis und Schnee, überschattet von vier Monaten Polarnacht. Dort plant Archäologin Hannah Peters, geheimnisvolle Strukturen unter dem arktischen Eis zu untersuchen: Das Abschmelzen der Gletscher hat mutmaßlich Fundamente eines mythischen Nordreiches zutage gefördert. Doch Hannah ist nicht die Erste, die diese Ruinen erkundet ... §1944. Im annektierten Norwegen, fernab jeder Siedlung, reift ein Projekt, das grauenvoller ist als alles, was Menschen je ersonnen haben. Eine biologische Zeitbombe, verborgen unter dem ewigen Eis. Ihr Codename: Valhalla."

 

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde entdecken.

Wie so oft mussten die bösen Nazis für die Grundgeschichte her halten. Ein Forschungslabor in der Arktis, innerhalb einer versunkenen Stadt, diente während des 2. Weltkriegs als Basis für Genversuche, die schief gelaufen sind.

Durch Satellitenaufnahmen wird diese Stadt unter dem Eis entdeckt und eine Forschungsexpedition losgeschickt. Beim Öffnen einer Steinplatte wird der Virus freigesetzt und vernichtet bis auf die Heldin Hannah fast alle Teilnehmer. Hannah überlebt, dank ihrer Schwangerschaft, weil der Fötus wie ein Virenfilter wirkt.

Zwischenzeitlich haben die Russen das Gelände weiträumig gesichert und versuchen den Gen-Virus in ihre Hände zu bekommen. Hannah, die Heldin der Story muss aber, um ihr Kind nach der Geburt zu retten, nochmals in das Genlabor. Mit Hilfe einiger Wissenschaftler und eines russischen Hundeführers, der die Arktis kennt, gelingt eine Rückkehr in die Station. Dort stellt sich dann heraus, dass zwei Personen der ersten Expedition den Virusbefall überlebt haben und zu einer Art "Supermenschen" geworden sind. 

Ich stoppe jetzt hier, um nicht alles zu verraten.

Deutlich fällt das Grundthema Nutzen und Fluch der Genforschung auf. Ein Thema, dass in der heutigen Zeit oft schon wie selbstverständlich hingenommen wird. Ob gentechnisch veränderte Lebensmittel oder wie hier Züchtung eines Supermenschen...es ist erschreckend wie leichtsinnig unter dem Deckmantel der Wissenschaft Prozesse losgetreten werden, deren genaue Folgen erst in der Zukunft erkennbar sein werden.

Die Grundidee der Geschichte ist aus meiner Sicht interessant und bietet gerade mit dem Thema Genforschung ein aktuelles und hochbrisantes Setting. Leider war der Spannungsbogen für mich nicht durchgängig vorhanden und vieles war auch vorhersehbar.

Die Charaktere sind mir bis zum Schluß ein ganzes Stück fremd geblieben, irgendwie auf Distanz.

 

Alles in allem ein Buch, dass aus meiner Sicht etwas schleppend beginnt, zwischendurch an Fahrt aufnimmt und dann in einem Showdown endet.