Rezension

Moderne Inszenierung von Romeo und Julia

Westwell - Heavy & Light -

Westwell - Heavy & Light
von Lena Kiefer

Das Cover gefällt mir wirklich richtig gut! Es fühlt sich einfach sehr gut an und sieht auch noch sehr edel aus. Zu dritt werden die Bücher bestimmt richtig klasse in meinem Regal aussehen! Auch inhaltlich kann sich das Buch sehen lassen Heavy und Light ist der Auftakt einer zusammenhängenden Trilogie „Westwell“ rund um die Familien von Helena Weston und Jessiah Coldwell. Helena ist nach zweieinhalb Jahren endlich wieder in ihrer geliebten Heimatstadt New York, Jessiah ist immer noch da, obwohl er der Stadt nicht viel abgewinnen kann. Helena hat nur eine Mission für ihre Rückkehr: Sie will die Unschuld ihrer verstorbenen Schwester Valerie beweisen. Sie und ihr Verlobter Adam Coldwell, der ältere Bruder von Jessiah, sind unter tragischen Umständen ums Leben gekommen und Adams Mutter erzählt jedem, dass Valerie Schuld daran hat. Das kann Helena aber nicht auf ihrer Schwester sitzen lassen und legt alles daran die Wahrheit herauszufinden.

 

Ich muss sagen, dass mir das Buch wirklich gut gefallen hat. Es war mein erstes der Autorin und es wird ganz sicher nicht mein Letztes gewesen sein. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, ich bin super gut in die Geschichte reingekommen und wurde direkt von New York und den Protagonisten gefangen genommen. Helena war auch eine sehr vielschichtige Figur. Sie ist sehr stark und sagt was sie will, kann aber auch Gefühle zeigen und hat kein Herz aus Stein. Jessiah ist ihr da tatsächlich sehr ähnlich, wenn er auch gerade etwas in der Schwebe hängt, was er so will. Helena ist da komplett von ihrer Mission die Unschuld ihrer Schwester zu beweisen, gefangen. Auch wenn das vermutlich eher eine Mission auf Zeit ist. Beide Protagonisten verbindet dieser riesengroße Schmerz wegen des Todes älteren Geschwister und das Loch, was beide bei den Jüngeren hinterlassen haben. Das ist ein ziemlich spannender Ansatz für eine Annäherung, vor allem, wenn die beiden Familien sich in der Öffentlichkeit derart hassen und gegeneinander arbeiten. Ein kleines bisschen ist Westwell wie eine moderne Inszenierung von Romeo und Julia.

 

Ich finde es faszinierend wie gut die Chemie zwischen Helena und Jessiah ist, wenn die beiden ins Gespräch kommen und wie viele Gemeinsamkeiten sie haben. Und für den Auftakt einer Trilogie ist auch definitiv einiges passiert. Sonst ist das oft so, dass erst mal in die Geschichte eingeleitet wird und der erste Band wie eine einzige Einleitung wirkt, das ist hier nicht der Fall und das hat mir recht gut gefallen. Für mich ist es eine gute Abwechslung zwischen der Suche von Helena nach Hinweisen für Valeries Unschuld und die Annäherung zu Jessiah. Einzig der eine oder andere Zeitsprung war mir zu groß und ich hätte mir da etwas ausführlichere Darstellungen der Handlung gewünscht. Ich freue mich schon extrem auf den nächsten Band, um endlich herauszufinden wie es weitergeht!