Rezension

Wenn das Herz sich für den Feind entscheidet – absolutes Lesehighlight

Westwell - Heavy & Light -

Westwell - Heavy & Light
von Lena Kiefer

Helena Weston kehrt einige Jahre nach einem tragischen Todesfall in ihrer Familie wieder nach New York City zurück, um den Ruf ihrer Schwester wiederherzustellen und die verfeindete Familie Coldwell in ihre Schranken zu weisen. Um mehr über die wahren Hintergründe des Todes ihrer Schwester und deren Verlobten zu erfahren, muss sie sich jedoch nah an die Coldwells heranwagen, um fast zu spät zu erkennen, dass sie sich der Anziehung, die Jessiah Coldwell auf sie ausübt, kaum noch entziehen kann. Trifft sie die richtigen Entscheidungen, um ihr Vorhaben nicht zu gefährden?

Das Buch hat bereits einige Aufmerksamkeit auf Instagram bekommen und so konnte auch ich mich dem Hype nicht erwehren. Zugegeben: hätte ich mich vorab eingehender mit dem Buch beschäftigt, und rechtzeitig erfahren, dass es sich – anders als bei den meisten NA-Reihen – um eine Trilogie eines einzelnen Pärchens handelt, ich hätte wohl nicht vor Veröffentlichung der gesamten Geschichte dazu gegriffen, was meinem Herzen vielleicht gut getan, meiner Leseliebe aber sicherlich geschadet hätte.

Es war mein erstes Buch von Lena Kiefer und nachdem Cover und Klappentext schon toll waren, hat der Schreibstil mich dann direkt gefangen genommen. Der Perspektivenwechsel zwischen Jessiah und Helena ist on point und treibt die Geschichte so voran, dass man das Buch schlichtweg nicht mehr zur Seite legen möchte – es ist ein wahres Auf und Ab der Gefühle zwischen den beiden.

Auch wenn ich versuchte zu verstehen, wie es sein muss unter so großem familiärem Druck aufzuwachsen, so konnte ich manche Entscheidungen Helenas anfänglich nicht nachvollziehen und die Sympathie für sie kam erst etwas später auf – Jessiah hingegen ist so herrlich rebellisch und doch ein echtes Sweetheart, den kann man nur direkt ins Herz schließen. Was natürlich auch dazu geführt hat, dass neben Jess' Herz auch mein Eigenes sehr gelitten hat, bei der Vielzahl an impulsiven Entscheidungen Helenas.

Die knapp 500 Seiten von „Heavy & Light“ waren außerordentlich gut gefüllt und dennoch nie langweilig oder wiederholend – und ich freue mich sehr, dass diese Achterbahn der Gefühle bald weitergeht und mein Herz hoffentlich wieder gekittet wird. Für alle Romeo & Julia wie auch NA-Fans ein echtes Muss und für mich ein Lesehighlight des Sommers!