Rezension

Psychologisch fein gesponnen

Wenn das Eis bricht - Camilla Grebe

Wenn das Eis bricht
von Camilla Grebe

Bewertet mit 4 Sternen

Während der reiche Geschäftsmann Jesper Orre unauffindbar ist, wird in seiner Wohnung eine unbekannte Tote gefunden. Der ermittelnde Polizist Peter Lindgren erinnert sich daran, dass es einen ähnlichen Mord bereits vor einigen Jahren gab. Nun wird die Kriminalpsychologin von damals, Hanne, hinzugezogen. Sie hat einige interessante Ideen zum Profil des Täters. Doch während sie sich mit dem Gedanken auseinandersetzen muss, dass sie Alzheimer hat, muss sie andererseits ihren Überlegungen an den damaligen Fall auf die Spur kommen. Zudem gibt es auch Erinnerungen an die damalige Zusammenarbeit zwischen Peter und Hanne…

Aus mehreren Perspektiven und in verschiedenen Zeitebenen werden die Geschehnisse um den Mord herum erzählt, so dass sich die verschiedenen Puzzleteilchen mehr und mehr an ihre Stelle schieben und so zum Schluss ein gemeinsames Ganzes glasklar erkennen lassen. Manches davon ist allerdings sehr weitschweifig erzählt, von den 600 Seiten des Buches hätte man manches straffen können. Der Leser muss lange mitraten über die wahren Geschehnisse, und die Autorin verwirrt mit mancherlei unerwarteten Wendungen sowohl für die Aufklärung des Falls wie auch im Privatleben der beiden Ermittler von damals wie auch heute. Der Spannungsbogen wird trotzdem von Anfang an sehr gut aufgebaut und trotz mancher Längen auch gut gehalten.

Insgesamt ist das Buch sehr spannend geschrieben und liest sich flott weg. Wer an einem psychologisch fein gesponnenen Thriller seine Freude hat, wird das (trotz mancher Längen) in diesem Buch finden.