Rezension

Romance im Weltall

Star Bringer -

Star Bringer
von Tracy Wolff

Bewertet mit 3 Sternen

Kalinda, genannt Kali, ist die Tochter der Kaiserin der neun Planeten. Als Prinzessin und Thronfolgerin wächst sie stets behütet auf, doch nun sind die Planeten bedroht durch die Sonne des Systems. Zum ersten Mal in ihrem Leben darf Kali den Palast verlassen, um eine Raumstation zu besuchen, die etwas entdeckt hat, das den Untergang der Planeten verhindern soll. Als während der Besichtigung der Raumstation diese angegriffen wird, gelingt ihr mit sechs weiteren die Flucht. Unter ihnen befinden sich zwei Söldner auf einer eigenen Mission, ein Techniker, eine Hohepriesterin mit ihrem Beschützer und eine ehemalige Rebellin, die mit einem Gefängnisschiff abgeholt werden sollte. Auch wenn jeder eine eigene Mission verfolgt, müssen sie nun zusammenhalten, denn sie werden verfolgt und das gleich vom gesamten System und außerdem müssen sie versuchen, alle Planeten zu retten. Schwierig, denn auch das Raumschiff auf dem sie sich befinden, scheint ein Eigenleben zu führen.
Durch die Katmere Academy Reihe kannte ich bereits die Autorin Tracy Wolff. Ich mag ihren Schreibstil sehr und war dementsprechend gespannt auf ein Sciencefiction Buch aus ihrer Feder. Cover und Klappentext sind sehr ansprechend und machen zusätzlich neugierig.
Allerdings fiel mir der Einstieg in diesen Roman unheimlich schwer, denn auf den ersten Seiten werden vor allem die unterschiedlichen Planeten, aber vor allem deren Botschafter und wie diese aussehen. Ich habe dabei völlig abgeschaltet und erst später in die Geschichte gefunden.
Ab dem Moment der Flucht wird die Geschichte auch spannender und auch der Schreibstil konnte mich dann auch fesseln und mitreißen. Die unfreiwilligen Crewmitglieder müssen sich kennenlernen, aber auch gegenseitiges Verständnis entwickeln. Hin und wieder kommt es dann auch zu kämpfen und mehr Tempo und Spannung und auch zwei Liebesgeschichten entwickeln sich nach und nach. Die mir hin und wieder etwas zu viel worden, denn in all dem Kampf wurde einfach für meinen Geschmack zu oft betont, welcher Charakter heiß ist.
Die fremde Galaxie wird im Laufe des Buches immer deutlicher vorstellbar. Es gibt neun Planeten die alle von einer Sonne abhängig sind und von Menschen bewohnt werden. Doch diese Sonne scheint dem Untergang geweiht, häufige Eruptionen bedrohen die Planeten, Wasser und Lebensmittel auf vielen von ihnen ist knapp. Um zu überleben geht es auf einigen Planeten rauer zu. Ich hätte ja sehr gerne mehr über die Lebensumstände erfahren, aber in erster Linie stehen die Charaktere im Mittelpunkt.
Im Mittelpunkt stehen vier Charaktere, Prinzessin Kali, die Hohepriesterin Rain, Rebellin Beckett und Söldner Ian. Sie alle stammen von unterschiedlichen Planeten, haben unterschiedliche Ansichten und Absichten. Nach und nach lernt man sie alle ein wenig besser kennen, aber ihre Gefühls- und Gedankenwelt bleibt mir hier zu flach. Zum Beispiel Kali, deren bisherige Welt und alles was sie glaubte zu wissen ins wanken gerät, denkt eher an Ians heißen Hintern als an das, was geschieht. Da hätte ich mir insgesamt viel mehr über die Entwicklungen der einzelnen Charaktere gewünscht, als dieses Schwärmen. Nebencharaktere gibt es nur wenige, wovon auch in erster Linie nur die drei weiteren auf dem Raumschiff für die Handlung eine Rolle spielen.
Mein Fazit: Insgesamt fand ich die Story ganz ok, wobei sich auf über 760 Seiten einfach viel zu wenig entwickelt. Da wäre mir ein Fokus auf das, was passieren soll und auf eine stetige Charakterentwicklung, bei der man diese auch gut nachvollziehen kann lieber gewesen. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, hatte aber ansonsten doch mehrere Schwachpunkte im Worldbuilding, Charakterentwicklung und auch im Tempo der Handlung. Eher eine Romance mit einem Handlungsort im Weltraum als SciFi.