Rezension

Unbedingt lesen!

In dieser ganz besonderen Nacht - Nicole C. Vosseler

In dieser ganz besonderen Nacht
von Nicole C. Vosseler

"Eingehüllt in das sanfte Strömen von Dunst und Nebel, in seinem Duft nach grünem Moos und sonnengetrocknetem Treibholz, schloss ich die Augen und ließ mich von dem zarten Lufthauch seiner Finger in den Schlaf streicheln." Nach dem Tod ihrer Mutter muss Amber, die in einer deutschen Kleinstadt gelebt hat, nach San Francisco ziehen - zu ihrem Vater, den sie kaum kennt. Sie fühlt sich einsam und verlassen. Eines Abends begegnet sie dort in einem leer stehenden Haus Nathaniel, einem seltsam gekleideten Jungen. Er scheint der Einzige zu sein, der sie versteht. Aber er bleibt merkwürdig auf Distanz. Als Amber den Grund dafür erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg: Nathaniel stammt aus einer anderen Zeit und die beiden können niemals zusammenkommen. Doch in einer ganz besonderen Nacht versuchen sie das Unmögliche...

Klapptext

"Eingehüllt in das sanfte Strömen von Dunst und Nebel, in seinem Duft nach grünem Moos und sonnengetrocknetem Treibholz, schloss ich die Augen und ließ mich von dem zarten Lufthauch seiner Finger in den Schlaf streicheln."
Nach dem Tod ihrer Mutter muss Amber, die in einer deutschen Kleinstadt gelebt hat, nach San Francisco ziehen - zu ihrem Vater, den sie kaum kennt. Sie fühlt sich einsam und verlassen. Eines Abends begegnet sie dort in einem leer stehenden Haus Nathaniel, einem seltsam gekleideten Jungen. Er scheint der Einzige zu sein, der sie versteht. Aber er bleibt merkwürdig auf Distanz. Als Amber den Grund dafür erfährt, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg: Nathaniel stammt aus einer anderen Zeit und die beiden können niemals zusammenkommen. Doch in einer ganz besonderen Nacht versuchen sie das Unmögliche...

Figuren & Perspektiven

Ganz im Gegensatz zu sehr vielen anderen Büchern die auch eine Highschool als Schauplatz hat ist der Figurenkreis in diesem Buch sehr einfach an zwei Händen abzuzählen. Alle sind beinahe gleichsam bedeutend und wirkliche Nebenfiguren, die zwischendurch mal am Rande erwähnt werden gibt es fast nicht. Das macht die Sache wirklich sehr interessant und alle Figuren haben eine so große Bedeutung, dass es sich auch Spaß macht sich ihre Eigenarten und Gestalten zu merken. In anderen Büchern mit zu vielen Personen überlegt man ja oft: Hm war das jetzt der oder der? Das passiert einem in "In dieser ganz besonderen Nacht" einfach überhaupt nicht, so dass man sehr großen Spaß daran hat die Charaktere kennenzulernen.
Hauptsächlich wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Amber erzählt. Einen Charakter umziehen und die neue Umgebung selbst entdecken zu lassen ist immer ein sehr schöner Einstieg in die Geschichte, weil der Leser nicht das Gefühl hat, ich hätte gern dazu mehr gewusst, oder hiervon. Denn man erfährt im Prinzip direkt aus erster Hand von Amber wie sie sich einfindet. Daher finde ich Ambers Perspektive wirklich sehr gut gewählt.
Wechseln tut die Geschichte an einigen Stellen zu der Ich-Perspektive von Nathaniel. Das fand ich insofern sehr interessant, da hier ebenfalls die Ich-Perspektive benutzt wird und nicht in die Er-/Sie-Perspektive gewechselt wird, wie es oftmals der Fall ist. Beide Perspektiven sind sehr gut nachzuvollziehen.
Ebenfalls nicht zu vergessen sind Ambers Freunde Matt und Shane sowie Abby und Holly. Außerdem spielt ihr Vater Ted eine sehr große Rolle, den sie auf Grund der Distanz zwischen ihnen das gesamte Buch über Ted nennt. Erst auf der aller letzten Seite huscht das Wort: "Dad" über ihre Lippen.
Alle Charaktere standen für mein Empfinden in irgendeiner Art Konflikt von Dreiecksbeziehung. Das hatte irgendwie etwas sehr kurioses, aber auch lustiges. Vorallem da es am Ende irgendwie doch für alle eine Art Happy End gab. Ein Happy End mit dem man meist so nicht gerechnet hatte.

Meine Meinung

Eigentlich lässt sich das Buch sehr einfach zusammenfassen: Es ist total romantisch und absolut kitschig. Ich war von Anfang an in den Bann der Geschichte gezogen und mochte das Buch.
Die Beschreibungen von Ambers Wahrnehmung von San Francsico und ihrer Gefühlswelt sind absolut gelungen und das Wort wunderschön reicht eigentlich gar nicht aus um zu beschreiben, wie gut es der Autorin gelungen ist hier Eindrücke einzufangen. In manchen Büchern fehlt es an Beschreibungen wichtiger Dinge, in anderen wird man damit erschlagen, weil es einfach viel zu viel ist. Ich finde Nicole C. Vosseler hat ein absolut gutes Händchen für das richtige Maß an Detail. 
Das Buch ist nicht darauf ausgelegt spannend zu sein. Eigentlich ist es eher ruhig und die Liebesgeschichte von Amber und Nathaniel plätschert in der Mitte des Buches wirklich ein bisschen sehr vor sich hin. Ich muss auch sagen, dass erst das Ende alles rausreißen und mich von der Höchstwertung für das Buch überzeugen konnte. Im mittleren Teil war es mir einfach ein bisschen zu viel Friede-Freude-Eierkuchen. Es hatte wirklich einen ziemlich starken Durchhänger. 
Erst nach dem Teil der Geschichte die sich um die "ganz besondere Nacht" dreht, kam die Geschichte für mich erst wieder in Fahrt.
Ich muss zugeben: Als ich den Klapptext gelesen habe, hatte ich eine ganz andere Geschichte erwartet. Irgendwie hatte ich mich auf eine Zeitreise-Geschichte eingestellt. Trotzdem wurde ich von dem Ende des Buches nicht enttäuscht. In letzter Zeit hatte ich es ganz oft, dass ich das Buch ganz, ganz toll fand und sich nach dem Ende der Geschichte bei mir die Ernüchterung einstellte, dass das Ende absolut nicht gelungen war. Hier war dem absolut nicht so. 
Die letzten Seiten habe ich zum Ende einer meiner Mittagspausen gelesen und ich bereue es absolut nicht genug Zeit gehabt zu haben. Es hat mich wirklich zu tränen gerührt und berührt. Eigentlich hätte ich nach der letzten Seite einfach eine Stunde Zeit gebraucht um aus dem Fenster zu schauen und die letzten Seiten zu realisieren. Das hat mir etwas gefehlt. Trotzdem tut es dem Buch keine Seite ab und es war einfach nur wunderschön zu lesen.

Fazit

"In dieser ganz besonderen Nacht" ist wunderschönes Buch. Seit meinem Lesehighlight im Juni habe ich kein so Gefühlvolles Buch mehr gelesen. Es war jedes seiner Seiten Wert und auch wenn es viel zu kitschig war, würde ich es auf jeden Fall jedem weiterempfehlen wollen. Wer das Buch also noch auf seinem SuB liegen oder seiner Wunschliste stehen hat: Unbedingt lesen!