Rezension

Wechselbad der Gefühle

Scotland Street 5 - Sinnliches Versprechen (Deutsche Ausgabe) - Samantha Young

Scotland Street 5 - Sinnliches Versprechen (Deutsche Ausgabe)
von Samantha Young

Bewertet mit 5 Sternen

Die Leseprobe versprach einen Bad Boy, mit dem man sich heiße Wortgefechte liefern kann. In dieser Hinsicht wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Es handelte sich nicht um locker-leichte Lektüre mit großem Wortwitz. Vielmehr wurde es ernster, was der Lesefreude aber auch sehr gut getan hat.

Shannon wurde in ihrem Leben oft enttäuscht, nicht nur von ihren Lebenspartnern, auch von ihrer Familie und besonders von sich selbst. Sie traut sich bei ihrer Männerauswahl nicht mehr über den Weg und lässt das Cole mit harten Vorurteilen spüren. Eigentlich traut sie sich selbst gar nicht mehr über den Weg. Warum, wird im laufe des Buches klar.

Cole sieht zwar aus wie ein typischer Bad Boy, doch man kann den Menschen immer nur vor den Kopf gucken und nicht hinein. Denn nur weil der Tattoos hat, ist er noch lange kein schlechter Mensch. Das muß auch Shannon erkennen und läßt sich langsam auf eine Liebesgeschichte ein, die in ihren Augen keine sein darf, denn Beziehungen bedeuteten verletzte Gefühle und Schmerz.

Auch Cole hat eine harte Vergangenheit, die wohl in den Vorgängerbänden schon erwähnt wurde, wenn ich die Danksagung der Autorin richtig interpretiert habe.

Die Geschichte wird aus Shannons Sicht geschildert, wodurch man natürlich einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt bekommt. Alles andere wird durch ihre Augen gedeutet, oft natürlich auch falsch. Man erlebt mit ihr ein Auf und Ab der Gefühle, man hofft, glaubt und verzweifelt mit ihr an den Männern, besonders natürlich an Cole, aber auch an anderen Menschen allgemein und Familien. Besonders aber leidet man mit Shannon an ihrer Vergangenheit, ihrer oftmals durch Verletzungen geprägten Gefühlslage und verschließt sich mit ihr gegen den Rest der Welt, um nie wieder schlimmes durch machen zu müssen.

Beide haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen und machen es sich gegenseitig auch nicht immer einfach.

Erst der Verlust öffnet ihr die Augen und zeigt ihr, daß es auch anders geht und sie eigentlich sehr stark ist.

Es war mein erstes Buch der Autorin, wodurch ich die starken Familienband, die vorherrschen, noch nicht kannte. Sie passen gut zu diesem Buch und diesen vielen Personen, die aufeinander aufpassen und niemanden im Stich lassen.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn ich mit anderen Erwartungen herangegangen bin, habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen.