Leserunde

Leserunde zu "Zeiten der Langeweile" (Jenifer Becker)

Zeiten der Langeweile -

Zeiten der Langeweile
von Jenifer Becker

Bewerbungsphase: Bis zum 17.08.

Beginn der Leserunde: 24.08. (Ende: 14.09.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Hanser Berlin Verlags – 20 Freiexemplare von "'Zeiten der Langeweile" (Jenifer Becker) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Jenifer Beckers Debüt über eine Auszeit von der digitalen Welt ist „eine literarische Granate, die ich gerne mit Schwung ins Silicon Valley werfen würde." (Philipp Winkler) 
Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter. 
Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.

ÜBER DIE AUTORIN:

Jenifer Becker, geboren 1988, arbeitet als Autorin, Kulturwissenschaftlerin und bildende Künstlerin. Sie studierte Kreatives Schreiben am Literaturinstitut Hildesheim, wo sie seit 2015 lehrt und forscht. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit Ambivalenzen digitaler Kulturen. Sie lebt in Berlin. Zeiten der Langeweile (2023) ist ihr Debütroman.

14.09.2023

Thema: Lieblingsstellen

Thema: Lieblingsstellen
Musiklexikon kommentierte am 30. August 2023 um 14:29

So eine richtige Lieblingsstelle hatte ich eigentlich gar nicht, aber gefallen hat mir, dass sie dann DVDs und Bücher gekauft hat, ohne im Internet zu bestellen, denn durch die Läden zu gehen ist doch ein anderes Gefühl. Ansonsten gab es einige Stellen, wo ich mich selbst wiederfinden konnte, aber näher möchte ich nicht drauf eingehen.

Thema: Lieblingsstellen
Tara kommentierte am 31. August 2023 um 19:00

Ohja, das ist wirklich ein Unterschied, ob man online bestellt oder durch die Läden stöbert und ich finde es sehr schade, dass es viele kleine Läden nicht mehr gibt, da sie durch den OnlineVersand aufgeben mussten.

Thema: Lieblingsstellen
emmasbuecherecke kommentierte am 31. August 2023 um 15:08

Über folgende Stelle musste ich schon sehr schmunzeln:

"Als ich die FAZ probeweise aufschlug, hatte ich den Impuls, mit meinem Daumen und meinem Zeigefinger ein Bild zu vergrößern. Es war seltsam, keine Möglichkeit zu haben, Begriffe nachzuschlagen oder die Reporter:innen zu googlen, um ihre politische Agenda zu verorten." (S. 63)

Gerade der letzte Punkt würde mir auch schwerfallen, bzw. ist mir auch schon aufgefallen, wenn ich mal ohne Internet war.

Thema: Lieblingsstellen
SunshineBaby5 kommentierte am 04. September 2023 um 23:17

Ja, das mit dem Zoomen ist mir auch schon passiert.

Thema: Lieblingsstellen
Birte kommentierte am 02. September 2023 um 22:03

Die grundlegende Kritik an der Notwendigkeit der Selbstvermarktung, auch als Wissenschaftlerin, war für mich mal ein konkreter Punkt, den ich nachvollziehen konnte. (S. 81/82)

Thema: Lieblingsstellen
SunshineBaby5 kommentierte am 04. September 2023 um 23:16

Den Satz dass Putin BrainFog wegen LongCovid haben könnte fand ich am lustigsten.

Thema: Lieblingsstellen
Samantha Roke kommentierte am 07. September 2023 um 13:48

Keine. Ich war von dem ganzen Buch nicht wirklich begeistert.

Thema: Lieblingsstellen
darkola77 kommentierte am 08. September 2023 um 22:53

Meine Lieblingsstelle im ersten Leseabschnitt ist das Gespräch der Ich-Erzählerin mit der Mitarbeiterin des Jobcenters, ist dieses nicht nur voller Witz und Humor, sondern zeigt auch die Auswirkungen von Milas sozialem Rückzug von Ängsten getriebenem Denken und Handeln:

"Ein Job, den ich in meinem Kopf ausmalte: inkognito in einer NGO zu arbeiten, wo ich an der Entwicklung einer künstlichen Intelligenz beteiligt wäre, die Gewalt und Beleidigungen im Livestream erkennen und diese präzise deaktivieren."
(S. 38)

Zumindest scheint Mila noch über ein derartiges Reflexionsvermögen zu verfügen, dass sie zu erkennen vermag, dass es sich hierbei um eine Zensur von Meinungen und Ansichten handelt - basierend auf ihrer eigenen Ideologie und Wertesystem.

Thema: Lieblingsstellen
darkola77 kommentierte am 10. September 2023 um 22:31

Meine Lieblingsstelle im zweiten Leseabschnitt sind Milas Überlegungen, dass wir mit unseren Spuren und Beiträgen im Internet auch auf die Zukunft gerichtet eine Kopie unseres Denkens und Handelns hinterlassen:

"Mir kam der Gedanke, dass wir unsere Gehirne bereits digital kryonisierten. Die Daten, die wir stetig hinterließen, würden bald eine exakte Reproduktion unserer Gedankenwelt und Haltungen ermöglichen."
(S. 120)

Thema: Lieblingsstellen
darkola77 kommentierte am 14. September 2023 um 00:20

Meine Lieblingsstelle im dritten Leseabschnitt ist der Absatz, in welchem Mila berichtet, wie schnell sie ihre Ideale mit Blick auf den Verzehr von Fleisch aufgegeben hat, um Geld ebenso wie häufige Besuche im Supermarkt einzusparen:

"Es hatte nur drei Tage gebraucht, bis ich alle moralischen Bedenken bezüglich Fleischkonsum verloren hatte. [...] Richtig zubereitet schmeckte Fleisch eigentlich nicht anders als stark texturierter Tofu".
(S. 222)

Tierleid und Klimakrise blendet Mila hier aus, mit Blick auf Digitalisierung und insbesondere Internetznutzung gelingt ihr dies nicht. Traurig. Paradox.

Thema: Lieblingsstellen
Gelinde kommentierte am 24. September 2023 um 17:02

Keine

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