Rezension

Nicht überzeugend

Man sieht sich -

Man sieht sich
von Julia Karnick

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Liebesroman, der sich über den Zeitraum von 1988-2023 erstreckt. Wir begleiten Frie und Robert durch die Teenagerzeit bis Mitte 50. Die Geschichte einer Liebe, die nicht zueinander finden kann. Bedingt durch äußere Umstände, eigene Entscheidungen, also einfach, weil das Leben passiert.

Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Es beginnt lebendig und man taucht tief in die Zeit der 80er und 90er ein. Die Emotionen, die Frie und Robert durchleben, sind zu Beginn authentisch und nachvollziehbar. Aber schon hier fehlte mir der richtige Zugang zu beiden Charakteren. Robert bleibt mir leider bis zum Schluss unsympathisch und Frie, nun, mit ihr wurde ich einfach nicht warm. Aber das ist ja im “richtigen Leben” auch nichts ungewöhnliches. Man kann nicht jeden mögen.

Was hat mich gestört? Julia Karnik hat sich bemüht, hier viele Themen, auch wenn sie teilweise nur angerissen wurden, mit einzubringen. Manchmal ist weniger eben mehr. Die seitenlangen Beschreibungen, die irgendwie mit Rauchen zu tun haben. Das Buch wäre ohne diese wahrscheinlich 30 Seiten kürzer gewesen.

Die Handlung ist teilweise sehr in die Länge gezogen. Es wiederholt sich in den Grundzügen. Man trifft sich, es passt nicht, geht wieder seinen Weg und das ganze von vorn.

Auf den letzten 100 Seiten hat mich das Buch dann verloren. Leider ein Ende voller Klischees. Ich vergebe drei Sterne, da es mir schwer gefallen ist, hier wirklich Zugang zu Charakteren und Handlung zu finden.