Rezension

Leben im Ausnahmezustand

In den Farben der Dunkelheit -

In den Farben der Dunkelheit
von Chris Whitaker

Bewertet mit 4 Sternen

Patch ist dreizehn, er sieht sich selbst als Pirat, weil er nur ein Auge hat und deshalb eine Augenklappe trägt. Eines Nachmittags setzt er sich mutig gegen einen Angreifer ein, der eine Schulkameradin, seine heimliche Liebe, entführen wollte, und wird selbst entführt. Seine beste Freundin Saint sucht ruhelos nach ihm, bis sie ihn nach 307 Tagen endlich gefunden hat. Bis dahin war er in einem dunklen Raum gefangen gehalten worden, gemeinsam mit der geheimnisvollen Grace, die allerdings verschwunden bleibt. Niemand will ihm wirklich glauben, dass es Grace gab, denn es gibt keine Spuren von ihr, ein Feuer hat alles zerstört. Doch Patch kennt nur noch ein Ziel, er möchte Grace finden und sie retten. Saint kämpft um die Wahrheit und vor allem um ihren Freund, der an der Suche zu zerbrechen droht. 

Patch hatte ohnehin schon kein einfaches Leben, denn oft genug musste er für seine alleinerziehende Mutter sorgen, die am Tod ihres Mannes zerbrochen war. Doch nach seiner Entführung und bedingt durch die Suche nach Grace ist sein Leben völlig aus den Fugen geraten, das hat auch Auswirkungen auf Saints Leben, die den Freund aus seinem Ausnahmezustand gerne wieder zurückführen möchte. Manche Passage ist etwas langatmig geworden, hier hätte man meiner Meinung nach durchaus etwas straffer erzählen können. Ich konnte die Motivationen der Charaktere gut nachvollziehen, vor allem anfangs, gegen Ende fiel mir das immer wieder mal etwas schwerer. Manche der Wendungen der Geschichte waren doch etwas sehr überraschend, vor allem in der Häufung der unerwarteten Ereignisse. 

So ganz kann ich den Hype um dieses Buch nicht nachvollziehen. Dennoch hat es mir einige spannende Lesestunden beschert, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.