Rezension

Ärzte-Thema spannend

Whitestone Hospital - High Hopes -

Whitestone Hospital - High Hopes
von Ava Reed

Bewertet mit 3 Sternen

In dem Buch geht es um Laura Collins, die Ärztin werden will. Dafür hat sie sich an eine der angesehensten Kliniken, dem Whitestone Hospital, beworben und wurde sogar angenommen. Der Weg startet mit ihrer Zusage und dem Umzug nach Phoenix. Hier will sie einen Neuanfang starten.

Wie das Cover schon andeutet und der Klappentext vermuten lässt, geht es viel um das Thema Ärzte, Ärzte-Alltag und den verschiedenen Krankheiten. Es gab schon in den ersten Tagen spannende Fälle, die mich mitgerissen haben. Generell merkt man schnell, dass sich die Autorin viel mit dem ganzen Thema beschäftigt hat, denn es kommen einige Fachbegriffe vor, die ich dann im Glossar nachschlagen musste. Ich fand das ganze Thema sehr gut umgesetzt und fand es spannend den Ärzte-Alltag mit allem, was dazu gehört kennen zu lernen. Dazu gehört nicht nur, dass lange Schichten Standard sind, auch Fehler und emotionale Bindungen zu Patienten, machen es einem manchmal nicht ganz einfach. Die Operationen, die beschrieben wurden, fand ich ebenfalls sehr interessant! Doch nicht nur bewegende Geschichten gab es, aber lustige Fälle kamen vor.

Während mich also das Ärzte-Thema abgeholt hat, haben das die Charaktere und die Liebesgeschichte nicht so ganz. Am Anfang war Laura noch sehr sympathisch, etwas frech, aber noch höflich. Leider gab es aber immer wieder so zwischengeschobene Szenen, um Laura gut dastehen zu lassen. Das fand ich übertrieben. Ebenso waren dann manche ihrer Handlungen eher unhöflich und meiner Meinung nach ihrer Position nicht angemessen, beispielsweise wenn sie ihrem Chef am ersten Tag ihre Meinung geigt und das in nicht gerade freundlich. Was ich bei Laura auch schade fand ist, dass ihre Kollegen Fehler machen, sie jedoch nicht. Stattdessen ist sie so herausragend und talentiert, dass sie in vielen Situationen immer das Wesentliche sieht oder es ohne ihre Hilfe viel schwerer wäre. Dieses auf ein Podest stellen eines Charakters muss doch wirklich nicht sein.

Die anderen Charaktere fand ich etwas greifbarer. Ian, ein anderer Arzt, ist super lässig drauf, aber teilweise etwas aufdringlich. Dennoch hat er die Story immerhin etwas aufgelockert. Nash, Lauras Mentor-Arzt, ist wesentlich professioneller. Seine Faszination von Laura konnte ich jedoch nicht nachvollziehen. Generell war die Liebesgeschichte gefühlt etwas aus der Luft gegriffen. Egal, was Laura getan hat, alle fanden sie toll, insbesondere Nash. Dabei waren ihre Handlungen oftmals unüberlegt. Ich kann zwar verstehen, dass die sich körperlich attraktiv finden, aber ich verstehe absolut nicht, woher diese Liebe kommt. Es kam mir auch hier teilweise so vor, als wurden Szenen nur dafür konstruiert, damit Nash und Laura sich näher kommen bzw. Nash sich mal wieder um Laura kümmern muss. Weil sie sich entweder betrinkt oder nach einer schweren Verletzung weiterarbeitet.

Die Dramen, die in der Liebesgeschichte eingebettet sind, fand ich eher anstrengend, besonders weil Laura einige davon provoziert hat. Auch fand ich die Nebenstory vom Anfang, wo Laura ihren Freund verlässt super unnötig. Der taucht zwar immer wieder auf, aber eigentlich hat er nichts mit der Handlung zu tun. Also wozu immer wieder erwähnen? Damit man sieht, dass noch mehr Typen Laura hinterherlaufen? Oder für noch mehr Drama? Das braucht es nicht.

Das Ende hat mich nochmal wirklich überrascht, weil ich absolut nicht mit diesem Cliffhanger gerechnet habe.

Fazit:

Das Ärzte-Thema wurde super authentisch und gut umgesetzt. Ich fand besonders diesen Aspekt sehr spannend und habe mich immer sehr auf die medizinischen Szenen gefreut. Die Liebesgeschichte konnte mich leider zum großen Teil wegen Laura selbst nicht abholen. Dafür wurde sie viel zu sehr auf ein Podest gestellt, auf das sie definitiv nicht hingehört. Daher eine solide Story mit Luft nach oben.

3/5 Sterne