Rezension

Ein wunderschöner Auftakt mit einem echt coolen Setting

Whitestone Hospital - High Hopes -

Whitestone Hospital - High Hopes
von Ava Reed

Bewertet mit 4 Sternen

Bei all den Arztserien, die ich schon seit Jahren im Fernsehen schaue, ist es verwunderlich, dass mir noch nie vorher aufgefallen ist, dass es nur sehr selten Romane gibt, die im Krankenhaus spielen. Eigentlich ist es erstaunlich, dass es davon nicht mehr gibt, wenn doch Serien wie Emergency Room, Grey’s Anatomy oder The Good Doctor die Fans seit unzähligen Staffeln in ihren Bann ziehen. Etwas skeptisch war ich allerdings, ob es noch neue Ideen für ein solches Setting geben kann. Ich muss gestehen, dass mich ein paar Szenen an die ein oder andere Fernsehserie erinnert haben, aber das Buchformat hat mich dennoch in seinen Bann gezogen und vollkommen überzeugt. Ich habe das Whitestone Hospital bereits in mein Herz geschlossen und freue mich darauf, bald dorthin zurückzukehren.

Der Roman erzählt die Geschichte von Laura, die gerne in die Fußstapfen ihrer Eltern treten und Ärztin am Whitestone Hospital werden würde. Dort trifft sie auf ihren Ausbilder und Stationsarzt Nash, der ihr vom ersten Moment an unter die Haut geht und nicht unbedingt im positiven Sinne. Bei diesem Setting hat mir besonders gut gefallen, dass auch die Nebencharaktere so viel Raum und so viele Facetten bekommen. Ich konnte mir jeden einzelnen von ihnen wirklich gut vorstellen und hätte selbst gerne die Ausbildung zur Assistenzärztin begonnen. Das Krankenhaus zeichnet sich wirklich dadurch aus, dass alle zusammenhalten und füreinander einstehen.

Die Handlung überzeugt dadurch, dass sie ein angenehmes Tempo hat und es auch die ein oder andere Überraschung gibt. Dennoch kommt der Roman ohne unnötiges Drama aus. Ich mochte es, dass die Handlung so realistisch wirkt und dass sie in keiner Weise überzogen ist. Am Ende gibt es zwar einen wirklich fiesen Cliffhanger, den es vielleicht nicht hätte geben müssen, aber so gibt es einfach nur noch einen Grund mehr den nächsten Band zu lesen. Es empfiehlt sich daher auch die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, auch wenn jeder Teil eine andere Hauptperson hat.

Bei all dem Lob und der tollen Leseerfahrung gab es nur einen ganz kleinen Kritikpunkt von meiner Seite. In meinen Augen war die Hauptperson zu perfekt. Jeder Mensch hat doch auch echte Makel und Schwächen. Bei Laura hatte ich allerdings den Eindruck, dass sie jede neue Situation sehr gut meistert und ihr neue Herausforderungen nur eine weitere Möglichkeit geben, ihre Stärken zu zeigen. Natürlich kann sie auch nicht immer jeden Patienten retten, sie ist immerhin keine Göttin, aber sie macht auch keine groben Fehler. Ich hätte mir hier gewünscht, dass der Leser auch ein paar ihrer Schwächen kennenlernt.

Der zweite Teil handelt von Mitch, der bereits mehrfach in diesem Band vorgekommen ist. Seine optimistische Art und vor allem auch seinen Humor mag ich jetzt schon. Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung und hoffe, dass ich da noch ganz viel von Laura und Nash mitbekommen werde. In meinen Augen ist ihre Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt.