Bobby on the road
Bobby Nusku wird von seinem Vater nicht geliebt. Er trauert seiner Mutter nach, vergöttert sie und sucht Erinnerungen an sie in einer Aktensammlung. Als er Rosa Reed, ein kleines behindertes Mädchen, kennenlernt findet er bei deren Mutter Val Geborgenheit und eine Zuflucht. Als Val ihren Arbeitsplatz verliert und Bobby mit blauen Flecken bei ihr vor der Tür steht trifft sie eine weitreichende Entscheidung.
Mit dem Bücherbus der Gemeinde verlässt sie die die Stadt und wird alsbald als Kidnapperin im ganzen Land gesucht. Bei einer Rast im Wald treffen sie auf den Waldmensch Joe und nehmen ihn in der kleinen Familie auf. Sie kommen bis nach Schottland, ins Vaterhaus von Joe. Im riesigen verkommenen Schloss treffen Vater und Sohn noch einmal aufeinander. Der Hass und die Verachtung des Vaters sind aber unüberwindlich und überstürzt reisen die vier wieder in den Süden.
Bei seinem einzigen Freund Sunny möchte Bobby Frieden finden, aber noch einmal müssen sie flüchten und der Bücherbus hält ein letztes Mal an der Steilküste zum Meer.
Die Geschichte ist ein Märchen, ein Roadmovie, ein Entwicklungsroman. David Whitehouse spannt einen Bogen zwischen den Büchern, die die Kinder während der Flucht lesen, und dem Geschehen in der Realität. Bobby findet eine Zuflucht in der Realität, die er in seinen Träumen ersehnt und wird dabei reifer. Geschlagen von Mitschülern und dem Vater sucht er Zuflucht in seinen Träumen und bei Val. Val möchte helfen und findet eine Möglichkeit kurze Zeit glücklich zu sein. Sie verliebt sich ein den seltsamen Mann Joe, wohl auch deshalb, weil er ihre Tochter zu verstehen scheint und etwas anders ist. Als sie seine Geschichte erfährt entscheidet sie sich aus ihrer Sicht zum Wohl der Kinder und opfert dafür Joe.
Ich habe das Buch sehr rasch gelesen und es genossen die vielen Ebenen und Bezüge zwischen Realität und Fantasie zu durchqueren. Es ist als Lektüre für alle Lebensalter geeignet und sollte großen Erfolg haben.