Rezension

Eine Geschichte über die Liebe zu Büchern und einer Familie, die nicht blutsverwandt ist.

Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek - David Whitehouse

Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek
von David Whitehouse

Bewertet mit 5 Sternen

Mein Highlight des letzten Jahres!

Ist das nicht ein toller Titel? Ich hab ihn gelesen und wollte das Buch sofort haben, davon ab das auch das Cover sehr süß und ansprechend gestaltet ist. Eine Reise mit einer Bibliothek (gestohlen jetzt nicht so unbedingt) würde ich schließlich auch gerne mal machen: Jeden Tag ein anderer Ort mit einem anderen tollen Buch- wäre das nicht der Hammer?

Doch von einem interessanten Titel mal abgesehen, hatte ich keine Ahnung was für ein Buch ich mir da gerade gekauft hatte. Auch das erste Kapitel fand ich noch etwas verwirrend, denn es fängt seltsamerweise mit dem Schluss an. Mal etwas Neues, was zwar ordentlich Verwirrung stiftet, mich aber auch extrem neugierig gemacht hat. Erst nach diesem Kapitel geht die Geschichte wirklich von vorne los und mit jeder Seite, die ich mehr gelesen habe, habe ich mich mehr in das Buch verliebt!

Der Autor hat einen wundervollen Schreibstil, er schafft es Dinge in so schöne und doch ehrliche Worte zu fassen, die ich nicht mal zu beschreiben wüsste. So kommen viele simple Wahrheiten, interessante Gedankengänge und witzige Situationen zustande.
Neben diesem einmalig schönen Schreibstil schafft er es auch noch klasse Charaktere zu erschaffen.
Der zwölfjährige Bobby ist eine tolle Hauptperson, er sieht alles noch mit den naiven Augen eines Kindes, aber steht für die, die er liebt, ein wie ein ganz Großer. Er wächst mit jedem Kapitel, mit jeder Aufgabe und mit jedem Buch, das er liest. Auch die anderen Charaktere gefallen mir, vor allem die alleinerziehende Mutter Val und ihre Tochter Rosa, die Namen sammelt. Achja, und nicht zu vergessen Bobbys bester Freund Sunny. Bei den Beiden wurde mir einfach wieder bewusst, wie bedingungslos und naiv die Freundschaft zwischen zwei Kindern sein kann.

Aber was mir wohl an dem Buch am besten gefallen hat ist die Art, wie es Bücher feiert. Nicht nur, dass viele bekannte Bücher genannt und thematisiert werden, sondern auch die Weise wie Bobby sich jede Geschichte zu Herzen nimmt, sie auf sein Leben bezieht. So, wie Rosa verlangt, dass Bobby beim Vorlesen den Charakteren verschiedene Stimmen gibt, die Art, wie Val davon spricht, das keine Geschichte ein Ende hat, sondern ein Buch nur ein kleiner Ausschnitt ist, und so wie Bobby sich wünscht, dass auch seine Geschichte ein bisschen lesenswert ist. All das hat mich daran erinnert, wie ich mit Büchern groß geworden bin und dass, egal wo man ist, ein Abenteuer nur ein Kapitel weit weg ist.