Dieses Buch bleibt einem im Gedächtnis
Irgendwie greife ich in letzter Zeit regelmäßig zu Büchern, die mich zu Tränen rühren. Ebenfalls "Ich versprach dir die Liebe" ist ein solches Buch.
Elle und Matt sind grundsätzlich ein glückliches Ehepaar. Beide erfolgreich in ihren Jobs, ein Paar seit ihrer Kindheit, die sie Tür an Tür verbracht haben, zusammengeschweißt durch familiäre Tiefschläge und persönliche Katastrophen. Was ihnen zu ihrem perfekten Glück nämlich fehlt, ist ein Baby. Nach diversen Fehlgeburten ist dieses Thema ein nicht gern angesprochenes. Doch Elle wünscht sich nichts sehnlicher, als einen kleinen Sprössling.
Doch mit allem, was sie schon erleben musste nicht genug, kommt es zur absoluten Katastrophe. Elle hat einen Unfall und liegt im Koma. Als der Hirntod festgestellt wird, ist für Matt klar, dass er seine Frau gehen lassen muss. Denn Elle war gegen lebensverlängernde Maßnahmen, für sie konnte es nichts schlimmeres geben, als ein Leben, das allein durch Maschinen aufrecht erhalten wird. Also nimmt Matt schweren Herzens Abschied von seiner Frau. Doch dann kommt die alles verändernde Nachricht - Elle ist schwanger und es besteht eine, wenn auch geringe Chance, durch die lebensverlängernden Maßnahmen, zumindest das Baby zu retten.
Ab diesem Moment beginnt ein Kampf. Ein Kampf um die Frage, wann beginnt ein Leben, wann muss man ein Leben schützen, was ist mit den Wünschen von Elle, die sie sogar in einer Patientenverfügung festgehalten hat und was ist mit den Wünschen bzw. den Rechten des Vaters, dieses kleinen Wesens, dass in Elle heranwächst. Matt steht vor den schwersten Entscheidungen seines Lebens, bringt nicht nur seine eigene Mutter, sondern auch Freunde und die Öffentlichkeit gegen sich auf, als er beginnt, für sein Baby zu kämpfen. Denn in seinen Augen hätte auch Elle alles, wirklich alles dafür getan, ihr gemeinsames Baby zu retten.
Dieses Buch spricht Themen an, die unglaublich komplex und diffizil sind. In meinen Augen meistert Sibley den Spagat zwischen unterhaltendem Roman und diesen vertrackten Thematiken wirklich sehr gut. Ich konnte das Buch zumindest nicht aus der Hand legen, habe jede freie Minute weiterlesen müssen, um zu erfahren, was aus Elle und dem Baby wird. Auch die Rückblenden, die die Geschichte von Matt und Elle erzählen, fügen sich wunderbar in die Story ein und bieten nur einen noch tieferen Einblick in die Psyche der Figuren. Man fiebert und weint mit und das ziemlich schnell und konstant. Wer also nicht vor der Thematik des Buches zurückschreckt, der sollte es unbedingt lesen!