Gute Umsetzung eines ernsten Themas
Bewertet mit 4.5 Sternen
Matt Beaulieu, ein eigentlich recht normaler Mann, steht vor einer schwierigen Entscheidung: Seine Ehefrau Elle liegt im Koma, schlechte Aussichten. Und, wie sich herausstellt, schwanger.
Dass Elle lebensverlängernde Maßnahmen gegenüber schon immer eine klare Meinung durch den qualvollen, langen Tod ihrer Mutter hatte, ist allen klar, doch Matt und Elle hätte unter anderen Umständen alles für das ungeborene Baby getan. Nach langer Zeit des Überlegens beginnt für Matt eine aufreibende Zeit, in der er zusammen mit seinem Anwalt nach Beweisen und Argumenten sucht, doch das erweist sich als schwierig.
Zudem hat Matt mit seiner Familie zu kämpfen, die ihn in seiner vorläufigen Entscheidung nur bedingt unterstützt.
"Ich versprach dir die Liebe" ist ein wundervolles, herzergreifendes Buch über ein überaus ernstes Thema, welches sich regelmäßig in den Medien wiederfindet.
Matts Verhalten ist die ganze Zeit über nachvollziehbar, auch wenn ich als Leser selbst ein wenig zwiegespalten war. Teilweise erscheinen beide Optionen - die lebensverlängernden Maßnahmen verlängern oder sie abzubrechen - als richtig, manchmal erscheinen beide aber auch falsch. Einen Kompromiss zu finden, ist denkbar schwer.
Meiner Meinung nach ist die ausführliche Auseinandersetzung mit dem "Problem" aus der Sicht von Matt teilweise einen Tick zu ausführlich, zumindest ertappte ich mich während des Lesens mehrfach bei dem Gedanken, dass die Autorin mir doch bitte endlich das Ende verraten möge - eigentlich nichts ungewöhnliches, aber bei diesem Buch für meinen Geschmack ein wenig zu stark ausgeprägt.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich für das Thema Sterbehilfe und für die Diskussion, ab wann Lebewesen als solche angesehen werden sollten, interessiert und natürlich all denjenigen, die jede Form von Liebesromanen verschlingen, denn Matts und Elles gemeinsame Geschichte kommt bei alldem nicht zu kurz.