Rezension

ein aufwühlendes und schwieriges Thema

Ich versprach dir die Liebe - Priscille Sibley

Ich versprach dir die Liebe
von Priscille Sibley

"Mit Aufgeben hat das nichts zu tun. Und es ist nichts, was wir erlauben oder nicht erlauben können. Ich wollte, es wäre so. " -S.26

Inhalt:

Matt hat Elle seit er denken kann geliebt. Doch dann erleidet sie einen Unfall und wird als Hirntod erklärt. Für Matt ist sofort klar, was er tun muss, denn Elle wollte niemals durch Maschinen am Leben erhalten werden. Doch dann erfährt er, dass Elle schwanger ist. Und mit einem Mal ändert sich alles, denn plötzlich interessiert sich jeder für das Schicksal sein Frau und dafür, welche Enscheidung er treffen wird.

 

 

Meine Meinung:

 

(+) Emotionen

(+) Suchtfaktor

(+) Charaktere

(+) Umsezung des Themas

 

Wer emotionale und mitreißende Geschichten über das Lieben, leben und Gehen Lassen mag, ist bei "Ich versrach dir die Liebe" richtig. Es ist sehr emotional, auch wenn manche Formulierungen etwas kitschig daherkommen. Aber dies ist auch fast der einzige Kritikpunk, den ich habe. Denn ansonsten ist die Geschichte rund um Matt und Elle ein überzeugendes Gesamtpaket.

Natürlich behandelt die Autorin hier ein heikles und auch sehr aktuelles Thema. Sie präsentiert dem Leser zwei Seiten, auch wenn es schnell klar war, auf welcher Seite ich selber steh. Dies jedoch nicht wegen dem Glauben, der gerne mal thematisiert wird um für eine Seite der Diskussion zu sprechen.

Matt als Protagonist ist mehr als sympathisch. Man kann sich sofort mit ihm und seinen Gefühlen identifizieren und fühlt mit ihm mit. Er erzählt seine eigene und die Geschichte seiner Frau dabei sehr ergreifend und fesselnd. Seine Beziehung zu Elle, über die man mehr in einigen Rückblicken erfährt, ist sehr süß und märchenhaft. Die einzelnen Flashbacks lockern den sehr traurigen Ton der Geschichte sichtlich auf und man freut sich schon fast auf den nächsten romantischen und ergreifenden Blick in die Vergangenheit der beiden.

 

Die Autorin nimmt den Leser mit auf die Reise durch Matts Erinnerungen und bietet damit dem Leser die Möglichkeit, sich die eigene Meinung zu bieten.

Mit Sicherheit ist dieses Werk keine parteilose Gegenüberstellung der beiden Positionen, doch trotzdem wird dem Leser keine Meinung aufgezwungen. Denn dieser findet sich ebenso wie Matt in einer Situation wieder, in der er entscheiden muss und sich nicht sicher ist, welche die wirklich richtige Entscheidung ist. Die Autorin stellt einen vor die Frage: Was würde man selbst tun? Ab wann ist ein Leben unwürdig. Wer hat die Macht darüber zu entscheiden? Und kann man einer Person überhaupt nahe genug stehen, um wirklich mit Sicherheit zu sagen, was derjenige gewollt hätte?

 

Es ist eine Geschichte, welche den Leser in einen Gewissenskonflikt stößt und ihn schlussendlich in einem emotionalen Dilemma zurücklässt.