Rezension

Eine Geschichte mit vielen Facetten.

Der Papierpalast
von Miranda Cowley Heller

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe mich sehr auf die Veröffentlichung von „Der Papierpalast“ von Miranda Cowley Heller gefreut. Seit mir das Buch erste Mal bei Reese's Book Club ins Auge gefallen ist, wollte ich es lesen. Und ich kann jetzt sagen, es ist kein Jahreshighlight geworden, aber dennoch habe ich die Geschichte umheimlich gerne gelesen. 

Der Einstieg in „Der Papierpalast“ viel ein wenig holprig aus. Die Geschichte hatte mich zwar von Anfang an am Hacken, aber ich musste mich erst in den Schreibstil von Miranda Cowley Heller hinein finden. Besonders stark am Anfang hatte ich das Gefühl, dass die Autorin stellenweise gewollt zu vulgär sein wollte, was nicht so richtig gepasst hatte. Vielleicht lag es aber auch an der Übersetzung, dass es zu gekünstelt erschien. 

Der Plot hat einige überraschende Wendungen und ich war sehr überrascht über die Themen, die hier angesprochen werden. Es ist definitiv keine leichte Kost und auch keine leichte Sommerlektüre. Es geht viel tiefergreifend. Ungefähr nach dem ersten Drittel war ich vollkommen im „Der Papierpalast“ abgetaucht. Ich habe viele Handlungen, die Elle getroffen hat in Frage gestellt und doch sehr mit ihr mitgelitten. Auch die vielen anderen Charaktere waren sehr komplex, teilweise sehr roh und nicht gekünstelt. 

Auch die Dreiecksgeschichte, die sich ja bereits im Klappentext offenbart, geht viel tiefer und kann nur schwer beurteilt werden. Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich das Ende wohl nicht gänzlich verstanden habe bzw. lässt die Autorin meiner Meinung nach hier viel Freiraum für Spekulationen, wenn man diese denn auch sehen möchte. 

Und auch wenn ich Anfangs vielleicht ein wenig Anlauf gebraucht habe bis die Geschichte wirklich bei mir angekommen ist, ist „Der Papierpalast“ durchaus ein sehr lesenswerter Roman, der viele Überraschungen bereit hält. Es war sicherlich nicht das letzte Buch der Autorin, welches ich lesen werde.