Rezension

Eine handwerklich hervorragende Erzählung!

Blutige Stufen -

Blutige Stufen
von Chris Carter

Ich bin ein großer Fan von Chris Carter und konnte es nach dem elften Band nicht erwarten, endlich eine Fortsetzung in meinen Händen zu halten. Chris Carter ist mit seinem zwölften Band ,,Blutige Stufen" eine gelungene Thriller-Erzählung gelungen, er hat es wieder einmal geschafft, mich mit seiner extrem spannenden Geschichte in den Bann zu ziehen und mir so ein absolutes Lesevergnügen und Highlight beschert. In diesem Thriller habe ich mehrere Facetten an Emotionen durchlebt, der Inhalt ist wie seine Vorgänger sehr beklemmend und abgrundtief böse, für Nervenkitzel wurde reichlich gesorgt. Der zwölfte Hunter-und-Garcia-Thriller ist am 01.09.2022 im Ullstein-Verlag erschienen und beinhaltet 496 Seiten pure Spannung, die mir regelmäßig Gänsehaut beschert haben. Für mich ist die Serie um die Detectives von der Spezialeinheit für brutale Verbrechen des LAPD eine der brutalsten, besten und erfolgreichsten Thriller-Reihen. Ich verfolge diese seit dem ersten Band und ich bin immer wieder aufs neueste schockiert, was der Autor für krasse Ideen hat, die er für seine Leser/innen aufs Papier überträgt.

In diesem verstörenden, blutigen und psychologisch hervorragend ausgefeilten Thriller sorgen nicht nur entsetzlich zugerichtete Leichen für reichlich schockierende Momente, dessen Täter Detective Robert Hunter und sein Partner Garcia vom LAPD Ultra Violent Crimes schnellstmöglich fassen müssen. Auch das Thema psychische Gesundheit, speziell Depressionen, wurde hier sehr gut eingearbeitet und sorgt für psychologische Tiefe. Da Chris Carter selbst ein tragisches Erlebnis zu verarbeiten hatte, kommt dieser Punkt sehr realistisch zur Geltung. Jahrelang hat er als Kriminalpsychologe für die Polizei in Los Angeles gearbeitet und somit eine Menge interessantes Fachwissen eingearbeitet. Dies macht seine Ermittler auch so einzigartig, weshalb die Geschichte viel mehr zu bieten hat als erschreckende Fiktion, einen hochgradig gestörten, jedoch perfiden Killer und blutige, sehr detaillierte Morde. Für Zartbesaitete sind diese Beschreibungen mit Sicherheit nichts, deshalb sollte man wirklich mit sehr verstörenden Bildern klarkommen.

Der Thriller ist exzellent verzwickt und kein bisschen vorausschaubar. Obwohl ich mir regelmäßig meine Gedanken über die Motive des Täters gemacht habe, wurde ich immer wieder aufs Neue überrascht. Geniale Wendungen, 99 kurze Kapitel und Cliffhanger an den richtigen Stellen haben es mir schwer gemacht, mich von dem Buch zu trennen. Ein abwechslungsreicher Perspektivenwechsel der furchtlosen Detectives, der Opfer und auch später vom perfiden Täter, der sich selbst als Mentor bezeichnet, sorgen für einen rasanten Lesefluss. So konnte ich mich bestens in die Lage der jeweiligen Protagonisten hineinversetzten. Auch hier erhielt ich eine Menge Einblicke in menschliche Abgründe.

Das Ermittlerduo Hunter und Garcia steht vom ersten verstörenden Mord an vor einem Rätsel, als eine grausam zugerichtete Frauenleiche aufgefunden wird. Vorher gefoltert und anschließend bizarr drapiert, findet Hunter eine Botschaft in Form eines kleinen Gedichts. Dies wird anschließend zum Markenzeichen des Killers, denn es wird eine Mordserie draus. Da alle Opfer auf verschiedene, grauenhafte Weise gefoltert und ermordet werden, suchen die Detectives nach Zusammenhänge, die mich bis zum Schluss auf Trab gehalten haben. Es entwickelt sich ein rasanter Spannungsbogen, besonders die Parallelhandlungen beschleunigen die Handlung enorm. Neben reichlich blutigen Stufen ist es Chris Carter wieder einmal hervorragend gelungen, eine handwerklich gute Erzählung bis hin zur stimmigen Auflösung zu schildern. Ein flüssiger, bildlicher und detaillierter Schreibstil hat mich in eine dunkle Welt eintauchen lassen und mir so unterhaltsame Lesestunden beschert. Von mir glasklare fünf Sterne plus!