Rezension

Enttäuschung des Jahres!

What if we Stay -

What if we Stay
von Sarah Sprinz

Bewertet mit 2.5 Sternen

Entweder wird man dieses Buch lieben oder es wird einem nicht gefallen. Für jeden, der an "What if we Stay" interessiert ist, hoffe ich natürlich ersteres.

"What if we Stay" von Sarah Sprinz ist leider bisher meine größte Enttäuschung des Jahres. Nach dem emotionalen ersten Teil ihrer Trilogie hatte ich hohe Erwartungen an die Geschichte von Amber und Emmett. Für mich war "What if we Stay" leider ein Flop. Wenn nicht sogar mein Jahresflop... Nichtsdestotrotz habe ich dem Buch noch zweieinhalb Sterne gegeben, weil ich mir sicher bin, dass viele Leserinnen und Leser die Geschichte von Am & Em mögen könnten.

Überzeugend und schön anzusehen finde ich das schlichte und ästhetische Cover. Wobei mein liebstes Cover der Trilogie das von "What if we Trust" ist. Bei dem dritten Teil bin ich mir noch unschlüssig, ob ich ihn lesen werde. Anhand meiner kritischen Gedanken zu "What if we Stay", tendiere ich nicht dazu.

Der Schreibstil von Sarah Sprinz ist angenehm zu lesen. Ihr Stil ist flüssig und locker. Sie schreibt oft umgangssprachlich bzw. im Denglisch. Dies war mir manchmal etwas zu jugendhaft und übertrieben. Jedoch gab es auch einige tiefgründige Zitate, die mir das Lesen verschönt haben. Als Beispiel:

»Und weißt du, in dieser ganzen Sache mit der Liebe geht es letztendlich nur darum, sich für die Person zu entscheiden, von der du am liebsten verletzt werden möchtest.« - Laurie (S. 263)

Mit Protagonistin Amber konnte ich mich kaum identifizieren. Sie war durchgängig nervig, undankbar, anstrengend und unsympathisch. Ununterbrochen hat sie ihre Mitmenschen angelogen und sich unfair verhalten. Emmett hingegen wirkte zwar nett und süß auf mich, aber unglaublich langweilig. Ich hatte das Gefühl, dass Amber zum Thema Architektur ein innigeres Verhältnis geführt hat, als zu Emmett. Die Charaktere wirkten somit unauthentisch auf mich. In meinen Augen waren sie auch keine Vorbilder für jüngere Leser.

Meiner Meinung nach wurden zwar viele wichtige Themen angesprochen, die in der heutigen Zeit immer mehr an Popularität gewinnen, doch der Fokus lag viel zu sehr auf Sex und Alkohol als Lösung für alle Probleme, auf toxischen Beziehungen und auf Lügen und schlecht umgesetzten Klischees. Die Autorin hat zwar versucht Werte zu übermitteln, ist aber leider bei der Umsetzung daran gescheitert. Die Handlung war für mich zu langatmig. Alle Plottwists waren vorhersehbar und wirkten abgeschaut. Ich weiß, dass man bei New Adult nicht unbedingt viel neu erfinden kann. Trotz allem hatte ich das Gefühl, dass "What if we Stay" fast identisch mit Büchern zu vergleichen ist, die bereits im Lyx Verlag erschienen sind. Ich sage da nur Mona Kasten...

Mich persönlich konnte die Geschichte nicht abholen. Nach Beenden des Buches bin ich tatsächlich in eine Leseflaute gerutscht, weil es mich emotional so traurig gemacht hatte, dass das Buch einfach nicht mein Fall war. Wie gesagt, entweder man wird dieses Buch lieben oder es wird einem nicht gefallen. Für jeden, der an "What if we Stay" interessiert ist, hoffe ich natürlich ersteres.