Rezension

Berührend, mit unglaublich wichtigen Themen

What if we Stay -

What if we Stay
von Sarah Sprinz

Bewertet mit 5 Sternen

Amber Gills hat alles verloren: ihren Studienplatz, den Respekt ihrer Eltern und sämtliche Hoffnung, jemals genug zu sein. Nur durch die Beziehungen ihres Vaters erhält sie die Chance, ihren Abschluss zu retten. Als sie sich im Gegenzug im Architekturbüro ihrer Eltern beweisen soll, bietet Emmett ihr seine Hilfe an. Er ist engagiert, zuvorkommend, ein Vorzeigestudent - und damit das exakte Gegenteil von Amber. Dass ihr Herz in seiner Gegenwart schneller klopft, kann Amber dennoch nicht verhindern. Was sie nicht ahnt: Mit dem gemeinsamen Projekt setzt sie nicht nur Emmetts Vertrauen aufs Spiel.

 

„What if we stay“ von Sarah Sprinz ist der zweite Teil ihrer UBC-Reihe. 

Wir begegnen den Figuren aus dem ersten Teil wieder aber man muss den ersten Band nicht kennen, um in die Geschichte abzutauchen.

Der Leser begleitet Amber, wie sie von der Uni fliegt und plötzlich wieder in Vancouver landet. Man merkt, dass sie sich emotional von allen abkapselt und immer versucht, hart zu sein und bloß keine Gefühle zu zeigen. Warum erfährt man aber wirklich erst nach und nach.

Ihr Kennenlernen mit Emmet und die gemeinsame Entwicklung sind einfach gefühlvoll und wirklich schön. Auch wenn ich zu Beginn nicht ganz mit Amber warm geworden bin, habe ich sie zeitgleich mit Emmet immer weiter in mein Herz geschlossen, je mehr sie sich geöffnet hat. Auf jeden Fall eine tolle Charakterentwicklung.

Besonders herausheben möchte ich aber das „Trigger-Thema“. Es geht um Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen. Es geht um ein Nein, egal ob es von einer Frau oder einem Mann kommt. Egal ob in einer Beziehung oder bei einem Flirt. Die Autorin dreht hier zum Teil die typischen Rollen um. Hier wird der Mann zu dem der betrunken ist und zu dem, der es langsam angehen lassen will. Aber es geht auch um psychischen und physischen Missbrauch in Beziehungen. Die Autorin geht dieses Thema mit unheimlich viel Fingerspitzengefühl an, ohne etwas zu beschönigen oder als gut darzustellen. Sie beschreibt die Situation und die Gefühlslage unglaublich treffend und lebensecht. 

Ich finde es richtig gut und wertvoll, dass dieses Thema angesprochen und in so einer kreativen, ernsten und guten Weise behandelt wird. Ein großes Lob!

Sarah Sprinz ist hier der perfekte Spagat zwischen New-Adult-Romanze und ernsten Themen gelungen. Ich bin sehr gespannt, was sie uns im dritten Band präsentieren wird.