Rezension

Gelungener Einstieg

Der Blutkünstler -

Der Blutkünstler
von Chris Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Ein bizarrer Mord bringt Profiler Tom Baumann aufs Tapet. Die Frau wurde gefoltert und an der Wand ihrer Galerie angenagelt. Parallelen zu ähnlichen Fällen in ganz Deutschland legen den Verdacht eines Serienkillers nahe. Aufgrund seiner kunstvollen Leichendrapierungen bekommt der Täter schnell den Namen „Blutkünstler“. Die Ermittlungen treten lange auf der Stelle, aber dann gibt es den entscheidenden Hinweis. Kann Tom den Täter noch rechtzeitig stoppen, bevor das nächste Opfer stirbt?

Sehr viel Handlung packt der Autor in dieses Buch. Da ist zum einen die Vorgeschichte von Tom und seinem Freund Aaron, zum anderen die Story mit dem Serienkiller und dann auch noch ein Rächer, der Jagd auf Pädophile macht. Leider war dafür dann der Umfang des Buches ein wenig zu dünn, manche Dinge hätte ich gerne noch vertieft gehabt.

Die Einlassung auf die Charaktere fand ich auch etwas schwierig. Vergleiche zu Chris Carter und Ethan Cross drängen sich auf, die beide aber ihre Protagonisten lebendiger und besser schildern.

Allerdings fand ich das Buch dennoch sehr gut geschrieben. Ich mag es, wenn man mit den Charakteren mitleiden darf, was besonders im Fall von Merle sehr gut gelungen ist. Die grausamen Szenen sind nichts für schwache Nerven, auch die Schilderung der Pädophilie hat mich zum Schlucken gebracht. Allerdings kommt man als versierter Thrillerleser sehr gut damit klar, denn die Erzählung ist nicht sensationsheischend oder in Splattermanier erzählt, sondern sachlich und gefühlvoll.

Fazit: ein rasanter Thriller, der den Auftakt zu einer Reihe bildet, bei der ich gerne weiterhin dabei bin.